FC Bayern
Sammer: Kahn & Salihamidzic auf ihren Posten falsch besetzt

Der FC Bayern gastiert am Samstag im Bundesliga-Schlagerspiel bei Borussia Dortmund. Seit dem letzten Trip des Rekordmeisters zu seinem ärgsten sportlichen Rivalen der jüngeren Vergangenheit hat sich eine Menge getan. Seinerzeit war Julian Nagelsmann Cheftrainer, Oliver Kahn Vorstandsboss und Hasan Salihamidzic für den sportlichen Bereich verantwortlich. Die am Saisonende geschassten Entscheidungsträger hielt Matthias Sammer auf ihren Posten offenbar für Fehlbesetzungen.
Kahn? "Ein bisschen eigen in seiner Persönlichkeit"
"Ich habe mich gefragt – und niemand möge mir das Verübeln – ist Oliver Kahn wirklich ein CEO? Oder ist er nicht eigentlich ein Sportvorstand?", erklärt der Ex-Profi im Bild-Podcast 'Phrasenmäher'. Kahn sei zwar "unbestritten ein Sieger, ein Anführer, er weiß alles im Fußball und hat ein Näschen", so Sammer. Jedoch sei er "typisch Torhüter – auch ein bisschen eigen in seiner Persönlichkeit". Der heutige Berater des BVB, der einst selbst Sportvorstand in München war, zweifelt an, dass Kahn mit seiner Persönlichkeit als Vorstandschef geeignet war.
Salihamidzic? "Gar nicht sein Naturell"
Ähnliches gilt aus seiner Sicht für Salihamidzic. "Er ist ein Sieger, aber er ist kein klassischer Anführer – das war er nie. Er hat alles gewonnen, ich schätze ihn sehr. Dennoch habe ich verwundert wahrgenommen: Sportdirektor? Sportvorstand? Diese absolute Führungsposition ist möglicherweise gar nicht sein Naturell und daher war es aus meiner Sicht nicht die richtige Konstellation", erläutert Sammer. Der Posten von Salihamidzic ist derzeit unbesetzt, als Sportdirektoren hat der FC Bayern Christoph Freund verpflichtet.
"Das wäre eine Bankrott-Erklärung"
Vorstandsvorsitzender wurde mit Jan-Christian Dreesen ein Finanzfachmann mit Stallgeruch. Sammer hält jedoch für ausnehmend wichtig, dass der Rekordmeister auch weiter auf Fußballer in Führungspositionen setzt. "Die wichtigste sportliche Führungsposition MUSS ein Fußballer bekleiden. Kein Manager, kein Finanz-Chef, kein McKinsey-Berater oder Silicon-Valley-Typ. Das wäre eine Bankrott-Erklärung für den Fußball und man sieht bereits an vielen Beispielen, wo Manager-Typen statt Fußballer am Werk sind, dass es dem deutschen Fußball nicht gutgetan hat", sagt Sammer eindringlich. Nach wie vor wird Max Eberl als neuer Hauptverantwortlicher für den Sport beim FC Bayern gehandelt.
