Sammer: Hummels-"Diskussion auf unsachlichem Niveau"

Mats Hummels erlebte am Samstagabend einen ziemlich rabenschwarten Bundesliga-Schlager gegen den FC Bayern. Der Abwehrchef von Borussia Dortmund patzte vor dem ersten Gegentreffer, verschuldete den Handelfmeter zum dritten Tor der Münchner und wurde zwischendurch noch von Raphael Guerreiro entscheidend abgeschossen. Matthias Sammer springt dem Routinier dennoch zur Seite.

"Man muss nicht darüber reden, dass Mats am Samstag sein bestes Spiel für den BVB bestritten hätte", leitet der BVB-Berater gegenüber Sport Bild ein. Dennoch bedürfe es einer differenzierteren Betrachtungsweise, als sie von vielen Kommentatoren im Nachgang des Spiels eingenommen wurde. Da bezogen sich zahlreiche Stimmen beinahe alleine auf das mangelnde Tempo von Hummels, das gegen die Bayern aber eigentlich kaum eine Rolle gespielt hatte.

Diskussionen halten sich über Jahre

"Mats in einem etwas höheren Alter allein auf Laufschnelligkeit zu reduzieren ist falsch. Deswegen ist diese Diskussion auf einem falschen, unsachlichen Niveau geführt worden", erklärt Sammer. Nicht zuletzt sei bei Hummels schließlich schon vor zehn Jahren über seine mangelnde Geschwindigkeit gesprochen worden, dennoch hat er eine illustre Karriere hingelegt. Die sei nicht vorbei, nur weil der Innenverteidiger kommende Woche Donnerstag 33 Jahre alt wird.

"Er tut uns als Persönlichkeit sehr gut"

"Wenn wir pauschal diskutieren wollen nach der Aussage einiger Experten in Deutschland, hätte Giorgio Chiellini nie Europameister werden dürfen. Aber er hat in diesem Sommer ein überragendes Turnier gespielt", erinnert Sammer an den Abwehr-Veteranen von Italien. Hummels habe für den BVB einen ähnlich hohen Stellenwert wie der Kapitän der Squadra Azzurra. "Er tut uns als Persönlichkeit, Führungsspieler, mit seiner Zweikampfstärke und seinem Aufbauspiel sehr gut", so Sammer. Hummels selbst ließ die öffentliche Kritik derweil weitgehend an sich abperlen und antwortete mit einer blitzsauberen Leistung in der Champions League gegen Besiktas, bei der er freilich auch kaum in der Abwehrarbeit gefordert war.