Jugend forscht beim FC

Ruthenbeck: Durchbruch von Jungprofis "macht einen viel stolzer als ein Titel"

Katterbach und Thielmann sind schon feste Mitglieder im Bundesliga-Kader. Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images
Katterbach und Thielmann sind schon feste Mitglieder im Bundesliga-Kader. Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Der letzte Eindruck ist meistens der, der hängen bleibt. So ist es auch beim 1.FC Köln, der nach dem Restart der Bundesliga kein Spiel mehr gewann, zuvor aber eine unerwartete Erfolgsserie feierte. Dabei setzte Markus Gisdol auf mehrere Talente aus dem eigenen Stall. Stefan Ruthenbeck erklärt den Jugendtrend bei den Geißböcken.

"Wenn man sieht, wie sich Jan Thielmann und Noah Katterbach, die beide noch U19 hätten spielen können, durchgesetzt und verkauft haben, macht einen das viel stolzer als ein Titel", so der Trainer der A-Junioren gegenüber dem Express. Einen solchen Titel hatte die U17 der Domstädter 2019 gewonnen, gegen den favorisierten BVB um Ausnahmespieler Youssoufa Moukoko. Doch Erfolge im Nachwuchs heißen nicht automatisch, dass auch Spieler für die Profis dabei herausspringen.

"Mutiger Profi-Trainer, der die Jungs reinhaut"

"Wir haben gerade Jahrgänge, die das nötige Potenzial haben, dazu wird im Nachwuchsbereich aktuell gut gearbeitet. Und mit Markus Gisdol haben wir einen mutigen Profi-Trainer, der die Jungs reinhaut", so Ruthenbeck. Der 48-Jährige war selbst zeitweise Cheftrainer des 1.FC Köln, kennt also beide Seiten. Er weiß: "Es wird oft nach Talenten geschrien – aber sie müssen auch da sein. Das ist nicht jede Saison so." Entsprechend ist auch nicht die Erwartungshaltung, dass jedes Jahr fünf Eigengewächse der Geißböcke den Sprung in den Profibereich schaffen.

"Irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig"

Dazu zählen neben Katterbach und Thielmann auch Ismail Jakobs, Tim Lemperle und Florian Wirtz, von dessen Debüt für Bayer Leverkusen die Kölner freilich nur wenig haben. Zudem mahnt Ruthenbeck, dass der Klub den Anschluss verlieren könnte. "Dass man im Winter mit drei Mannschaften auf einem Trainingsplatz steht, darf nicht sein. Damit ist man irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig." Der Ausbau des Trainingsgeländes ist nach langem politischen Streit beschlossen, allerdings dürften Klagen von Bürgern folgen.

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Lars Pollmann  
31.07.2020