"Selbst für Bayern München schwierig"

50+1 und staatliche Investoren: Rummenigge sorgt sich um die Bundesliga

Karl-Heinz Rummenigge sieht die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga in Gefahr. Foto: Getty Images.
Karl-Heinz Rummenigge sieht die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga in Gefahr. Foto: Getty Images.

Die Übernahme von Newcastle United durch ein saudisches Konsortium hat zahlreiche Debatten ausgelöst. Karl-Heinz Rummenigge, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, sieht die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga in Gefahr und plädiert für beschränkte Möglichkeiten für Investoren, Geld in Vereine zu investieren.

Die Premier League ist um eine wohlhabende Investorengruppe reicher. Newcastle United wurde von einem saudischen Konsortium übernommen. Der Auftrag für die sportlichen Verantwortlichen ist klar, in den kommenden Jahren sollen die Magpies zur nationalen und internationalen Spitzengruppe aufschließen. Die Übernahme durch den "Public Investment Fund" sorgte selbst auf der Insel für Kritik und hat die Debatten über die Macht von Investoren angeheizt. Karl-Heinz Rummenigge sieht die Bundesliga aufgrund der 50+1-Regel im Hintertreffen und fordert die UEFA auf, die Ausgaben der Investoren zu beschränken.

Rummenigge: "Man muss sich langsam Gedanken und Sorgen um die Bundesliga machen"

"Die Wettbewerbsfähigkeit ist das höchste Gut, das der Fußball behalten muss. Wenn wir demnächst nur noch gegen Staaten oder Milliardäre - die unendlich viel Geld haben - spielen müssen und wir hier in Deutschland eine völlig andere Kultur haben, nämlich 50+1, was das nicht ermöglicht, dann muss man sich langsam Gedanken und Sorgen um die Bundesliga und die Klubs machen", sagte der ehemalige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern im WDR2-Podcast "Einfach Fußball". Rummenigge betonte mit Verweis auf den deutschen Rekordmeister: "Das wird selbst für Bayern München mittelfristig schwierig. Wenn die richtig Geld in die Waagschale legen und drei Minuten den Ölhahn aufdrehen, können die sich jeden Spieler auf der Welt kaufen."

Beschränkte Kapitalzufuhr als Gegenmittel?

Um das internationale Gleichgewicht zu halten, gelte es, die Kapitalzufuhr zu beschränken, erläuterte Rummenigge: "Das ist auch in England der Fall. Da haben sie die Statuten dahingehend verändert, dass ein Besitzer eines Klubs maximal 105 Millionen Pfund - etwa 120 Millionen Euro - in einem Drei-Jahres-Rhythmus als Kapitalzufuhr in den Klub stecken kann. Damit kann man auf dem Transfermarkt in der heutigen Welt nicht mehr so dramatisch viel bewerkstelligen." Dies müsse "auch relativ kurzfristig von der UEFA und der ECA eingeführt werden", sagte der 66-Jährige.

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Florian Bajus  
10.11.2021