Bayern-Umbau mit Augenmaß

Rummenigge: "Nicht Hunderte von Millionen in den Transfermarkt blasen"

Rummenigge plädiert für Augenmaß auf dem Transfermarkt. Foto: Getty Images
Rummenigge plädiert für Augenmaß auf dem Transfermarkt. Foto: Getty Images

Nach einer den eigenen Ansprüchen nicht entsprechenden Saison hat der FC Bayern Tabula rasa gemacht. Zu den Umbaumaßnahmen gehört die Einbindung von Karl-Heinz Rummenigge in den Aufsichtsrat. In Ermangelung eines Sportchefs ist der ehemalige Klubvorstand auch an der Kaderplanung beteiligt. Dabei rät er zu Augenmaß.

"Die Mannschaft ist grundsätzlich gut, sonst wäre sie nicht Deutscher Meister geworden. Wir müssen als Klub grundsätzlich zur Ruhe finden", fordert Rummenigge am Donnerstag bei der Sportmesse SpoBis in Düsseldorf (Zitat via Sportschau). Den Rufen nach einer großangelegten Shoppingtour im Sommer erteilt der 67-Jährige damit eine Absage. "Wir müssen aus dieser Saison gewisse Konsequenzen ziehen, wir sollten aber nicht Hunderte von Millionen in den Transfermarkt blasen", formuliert Rummenigge.

"Premier League treibt uns in den Wahnsinn"

Grundsätzlich sei die Gefahr groß, sich gerade im Vergleich mit der internationalen Konkurrenz zu verheben. "Die Premier League treibt uns in den Wahnsinn. Ich sehe da kein Ende, dass diese Dominanz aus England uns immer weiter vor sich hertreibt", so der Ex-Profi. Selbst Mittelfeld-Teams von der Insel sind wirtschaftlich immer mehr in der Lage, mit Top-Klubs aus anderen Ländern zu konkurrieren. Wichtig für Bayern sei da im Bezug auf die Champions League eher wieder Geschlossenheit zu entwickeln als eine Transfer-Offensive anzustellen.

"In diesem Rattenrennen kann die Bundesliga nicht mithalten"

Zuletzt waren die Münchner unter anderem mit Declan Rice von West Ham United, Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt und Dusan Vlahovic von Juventus in Verbindung gebracht worden. Zwei Einkäufe aus diesem Trio würden ein Investment im deutlich neunstelligen Bereich mit sich bringen. Das kann sich Bayern zwar grundsätzlich leisten, Rummenigge widerstreben solche Ausgaben aber durchaus. "Wir sind die einzige Industrie der Welt, die Verluste macht. Du arbeitest von morgens bis abends für die Kasse der Berater und Spieler. In diesem Rattenrennen kann die Bundesliga nicht mithalten", betont der einstige Weltklasse-Angreifer.

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Lars Pollmann  
01.06.2023