2. Bundesliga

Roundup: Siege für Fortuna und Lilien - zweimal 2:1 am Freitag

Fortuna hatte Paderborn zu Gast. Foto: Getty Images
Fortuna hatte Paderborn zu Gast. Foto: Getty Images

In den Freitagsspielen der 2. Bundesliga hat Fortuna Düsseldorf gegen den SC Paderborn am zweiten Spieltag den zweiten Saisonsieg eingefahren (2:1). Gleichzeitig holte auch der SV Darmstadt gegen den SV Sandhausen einen Heimsieg (2:1).

Im Rheinland stieg ein Duell zweier am 1. Spieltag siegreicher Mannschaften, denen gewisse Aufstiegsambitionen nachgesagt werden. Binnen weniger Augenblicke lieferten beide Kontrahenten erste Argumente in diese Richtung. Nach 47 Sekunden schob SCP-Stürmer Sirlord Conteh den Ball um Zentimeter am Tor vorbei, nachdem Christoph Klarer sich bei einem langen Ball verschätzt hatte. Keine Minute später machte es Dawid Kownacki besser: Shinta Appelkamp spielte den Polen per Steckpass frei, der Angreifer bewahrte die Nerven und tunnelte Jannik Huth zum 1:0 für die Hausherren (2.). 

Die Ostwestfalen zeigten sich vom frühen Rückstand nur kurz beeindruckt und fanden schnell wieder den Weg nach vorn. Der Ausgleich ließ so nicht allzu lange auf sich warten. Diesmal war es Julian Justvan, der stark vorlegte. Nach seinem Pass musste Felix Platte das Spielgerät nur noch sanft über den Schlappen rutschen lassen, um Florian Kastenmeier zu überwinden (21.). Düsseldorf hatte in dieser Phase etwas weniger vom Spielgeschehen. Als sich das Team doch mal wieder in des Gegners Hälfte festsetzen konnte, belohnte sich der Gastgeber sofort. Appelkamp flankte von links, vor dem Kasten war Rouwen Hennings sträflich frei. Der Torjäger bedankte sich per Volley und stellte die Führung für Fortuna wieder her (30.). Hennings kam auch einem dritten Tor nahe, sein verdeckter Freistoß stellte Huth vor eine schwere Prüfung (38.). Aufseiten der Gäste verpasste Platte seinen Doppelpack eine Minute später, als er denkbar knapp an einer flachen Hereingabe vorbeigrätschte.

Nach beschwingten 45 Minuten sprach somit vor allem die Effizienz vor dem Tor für Fortuna, Paderborn kassierte zu einfache Gegentreffer, war ansonsten aber voll in der Partie. Infolge des Seitenwechsels ließen es die Teams etwas ruhiger angehen als nach dem ersten Anpfiff des Spiels. Nach und nach übernahm eher der SCP das Kommando und verzeichnete eine Top-Chance auf den Ausgleich: Nach Flanke von Jasper van der Werff stand Platte in der Luft, lenkte per Kopf aber knapp neben den rechten Pfosten (59.). Der Torschütze blieb der gefährlichste Spieler auf dem Platz, zehn Minuten später landete sein kraftvoller Schuss nach Freistoß von Justvan ebenfalls nur knapp oberhalb der Querlatte. Als Platte dann doch erneut traf, fand das Tor keine Anerkennung, weil Conteh zuvor im Abseits gestanden hatte (73.). 

Die Situation schien Fortuna daran zu erinnern, dass die knappe Führung gefährlich lebte, jedenfalls intensivierte der Gastgeber die eigenen Offensivbemühungen im Anschluss merklich. Dennoch blieb auch Paderborn am Drücker, die nächste Gelegenheit auf das zu diesem Zeitpunkt allemal verdiente 2:2 vergab Marcel Hoffmeier mit einem Volley aus rund 20 Metern (81.). Insgesamt fehlte es Paderborn gegen die massive Düsseldorfer Defensive in der Schlussphase aber an den Ideen. Stattdessen konterte Fortuna noch einige Male gefährlich und drehte so auch effektiv an der Uhr.

So gelang es Fortuna Düsseldorf letztlich mit Cleverness und ein bisschen Glück den zweiten Saisonsieg einzufahren. Für den SC Paderborn ist es nach dem 5:0 zum Auftakt in die Saison gegen den Karlsruher SC ein kleiner Dämpfer, wobei sich die Ostwestfalen für ihre Leistung nicht viel vorwerfen lassen müssen.

Darmstadt eröffnet das Punktekonto

Im Parallelspiel am Böllenfalltor stand der SV Darmstadt wohl schon etwas unter Druck, nachdem der Auftakt bei Jahn Regensburg in die Hose gegangen war. Der SV Sandhausen kam hingegen mit dem Selbstvertrauen eines Siegs über Absteiger Bielefeld daher. Von dieser Rollenverteilung war allerdings während der ersten Hälfte wenig zu merken. Die Lilien gestalten das Spiel dominant und nutzten die zweite Annäherung ans Tor zur frühen Führung. Braydon Manu war dabei Nutznießer von Konfusion zwischen Dennis Diekmeier und Tom Trybull und jagte das Kunstleder aus spitzem Winkel kompromisslos in die Maschen (9.). Sandhausen fand im ersten Spielviertel offensiv quasi nicht statt, nutzte dann einen Standard zum schmeichelhaften Ausgleich. Auch im Strafraum von Darmstadt herrschte das Chaos, Aleksandr Zhirov fiel der Ball plötzlich auf den rechten Fuß, sein flacher Schlenzer saß (24.). Bei allem Ballbesitz fehlte es den Gastgebern in der Folge an den Ideen, wie die Führung wiederherzustellen sei. Erst in der Nachspielzeit bot sich Fabian Holland eine gute Gelegenheit, sein Volley strich aber knapp über den Kasten. Ob ein Torerfolg gezählt hätte, oder die Szene wegen eines Fouls im Vorfeld einkassiert worden wäre, war deshalb irrelevant.

In Ermangelung großer Chancen war der ausgeglichene Spielstand nach 45 Minuten nicht unlogisch, allerdings hatte Darmstadt wesentlich mehr fürs Spiel getan als Sandhausen. An diesem grundsätzlichen Eindruck änderte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs wenig. Die Lilien brauchten wie in der ersten Hälfte nur wenige Minuten zum Treffer. Diesmal hob ein Doppelpass von Marvin Mehlem und Manu die gesamte Abwehr der Gäste aus, Mehlem fand sich so völlig frei vor dem Tor wieder und gab sich keine Blöße (55.). Von Sandhausen kam auf dem Weg nach vorn wie in Halbzeit eins quasi nichts, Darmstadt drängte aber auch nicht mit aller Macht auf die Vorentscheidung. So lebte das Spiel mit Eintritt in die Schlussphase von der ergebnistechnischen Spannung. Auf dem Feld sorgte sie für einige hitzige Momente und mehrere Rudelbildungen. Die stellten über weite Strecken der 2. Hälfte die größten Highlights dar, denn fußballerisch kam auf beiden Seiten nicht mehr viel herum.

Das heißt auch, dass es der SV Darmstadt nicht sonderlich schwer hatte, seine Führung über die Zeit zu bringen und den ersten Saisonsieg zu holen. Für den SV Sandhausen wäre ein Punktgewinn gemessen am Spielverlauf wohl auch nicht zwingend verdient gewesen.

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Lars Pollmann  
22.07.2022