2. Bundesliga

Roundup: Dynamo entführt Punkt aus Hannover, Kiel schlägt Jahn

Dynamo trug in Gedenken an 'Dixie' Dörner Trauer. Foto: Getty Images
Dynamo trug in Gedenken an 'Dixie' Dörner Trauer. Foto: Getty Images

In den Sonntagsspielen der 2. Bundesliga hat Hannover 96 seinen Aufwärtstrend im Heimspiel gegen Dynamo Dresden nur bedingt fortsetzen können. Im Parallelspiel hielt Jahn Regensburg mit der Konkurrenz im Kampf um die Aufstiegsplätze gegen Holstein Kiel auch nicht Schritt. Das ursprünglich geplante dritte Spiel zwischen dem Karlsruher SC und SV Sandhausen war zuvor infolge eines Covid-Ausbruchs bei den Badenern auf Anfang Februar verschoben worden.

In Niedersachsen stand die Partie zunächst im Zeichen des Gedenkens an den unter der Woche verstorbenen Dynamo-Rekordspieler Hans-Jürgen 'Dixie' Dörner. Die Begegnung selbst kam nur schwer auf Touren, beide Seiten tasteten sich über eine längere Phase ab. Nach und nach erspielte sich Hannover ein Übergewicht und hatte in Person von Linton Maina auch die erste Großchance. Der zuletzt so treffsichere Angreifer zeigte im Duell mit Markus Broll aber Nerven, der Keeper blieb stabil und bewahrte sein Team mit einer starken Fußabwehr vor dem drohenden Rückstand (21.). Die nächste Gelegenheit aufs 1:0 bot sich Cedric Teuchert schon in der Schlussphase der ersten Hälfte, sein Versuch aus rund 18 Metern ging knapp auf der falschen Seite des Pfostens vorbei (38.). Zuvor hatte Ransford Königsdörffer mit einem Distanzschuss erstmals Ron-Robert Zielers Aufmerksamkeit auf die Probe gestellt (35.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff lud Broll mit einem Fehlpass in die Füße von Maximilian Beier die Hausherren nochmal ein, 96 verpasste es aber, die Szene auszunutzen (44.). 

Hannover war einer Führung im ersten Durchgang also durchaus näher als Dynamo, zwingend verdient hatte das Spiel einen Treffer aber nicht. Nach dem Seitenwechsel bot sich den Niedersachsen schnell die erste Chance, die Begegnung so richtig zu eröffnen. Nach Dresden-Standard konterte die Heim-Elf blitzartig, schließlich war es Teuchert, der aus halblinker Position knapp am langen Pfosten vorbei schob (49.). Insgesamt war Hannover erneut die gefährlicher wirkende Mannschaft, während Dynamo ein leichtes Plus in Sachen Ballbesitz verzeichnete, dabei aber kaum einmal zu Abschlüssen kam. Die Partie spielte sich in dieser Phase über weite Strecken auf überschaubarem Niveau ab. Es waren schon nur noch 17 Minuten zu gehen, als der eingewechselte Sebastian Stolze eine Riesenchance leichtfertig vergab: Beim Versuch, an Broll vorbei zu gehen, um dann ins leere Tor schieben zu können, legte er sich die Kugel erheblich zu weit vor. Fünf Minuten später scheiterte der ebenfalls eingewechselte Hendrik Weydandt aus denkbar kurzer Distanz im Fallen an Broll, der eindeutig stärkster Dynamo-Profi am Sonntag war. Der Druck von Hannover 96 blieb jetzt hoch, belohnt wurde er mit einem Strafstoßpfiff. Michael Akoto brachte Beier eher unglücklich in einem Laufduell zu Fall. Nach Video-Studium verlegten die Unparteiischen den Tatort aber korrekterweise vor den Sechzehner (85.). Der Dynamo-Verteidiger sah zudem die Gelb-Rote Karte. Den fälligen Freistoß von Mark Diemers fälschte die Dresdner Mauer nicht ungefährlich zur Ecke ab. In Überzahl schienen sich die Angreifer der Gastgeber nun aber gewissermaßen selbst auf den Füßen zu stehen, das Anrennen wirkte reichlich kopflos.

So ging es ohne Tore zuende, womit Dynamo Dresden deutlich besser leben konnte als Hannover 96. In der Tabelle liegen die Teams punktgleich mit 24 Zählern auf den Rängen zwölf (Dresden) und 13 (Hannover).

Jahn muss Konkurrenten ziehen lassen

Die Ergebnisse der Konkurrenz am Freitag und Samstag hatten Jahn Regensburg vor dem Heimspiel gegen Holstein Kiel unter Zugzwang gesetzt, der SSV war vor Anpfiff auf Rang acht abgerutscht. Die erste Annäherung verzeichnete aber Julian Korb für die Störche (2.). Anschließend übernahm der Gastgeber das Kommando und belohnte sich schnell. Bei einem Freistoß aus dem Zentrum an den linken Pfosten köpfte Steve Breitkreuz in die Mitte, wo Scott Kennedy am höchsten stieg und einnicken konnte (12.). Kiel fiel in der Folge wenig ein, wie der Ausgleich herzustellen sein könnte. Es half ein wenig der Zufall: Einen strammen Schuss von Philipp Sander blockte Breitkreuz mit dem Oberkörper und Unterarm, so wurde es eine ideale Vorlage für Korb. Der konnte mit links ins verwaiste Tor schieben, weil Keeper Alexander Meyer beim Versuch von Sander ins Eck gehechtet war (35.). Regensburg wollte schnell antworten, erspielte sich eine Reihe von Standards. In der Folge einer Ecke traf Alexander Mühling beim Versuch einer Klärungsaktion Benedikt Gimber mit den Stollen am Kopf. Den fälligen Strafstoß legte sich Max Besuschkow zurecht, sein Versuch geriet bei aller Wucht aber deutlich zu ungenau, sodass Thomas Dähne parieren konnte.

So konnte sich Kiel recht glücklich schätzen, zur Pause nicht zurückzuliegen. Regensburg hatte offensiv aber auch zu wenig konkreten Druck entfalten können. In Halbzeit zwei gelang den Gästen von der Ostsee beinahe die schnelle Führung: Finn Porath schlenzte aus der Distanz wunderbar, sein Versuch klatschte aber an den Pfosten (52.). Fünf Minuten später traf Gimber dem gescheiterten Kunstschützen ungelenk am Fuß, erneut entschied Schiedsrichter Florian Lechner auf Strafstoß. Mühling versenkte traumwandlerisch sicher oben links zum 2:1 aus Sicht der Störche (59.). Der Jahn schüttelte sich kurz, drängte dann auf den Ausgleich. Dähne machte eine erste gute Kopfball-Gelegenheit von Andreas Albers mit einer sicheren Parade zunichte (67.). Kiel schaffte anschließend immer wieder hilfreiche Entlastung, den Hausherren gelang es auch deshalb nicht, dauerhaften Druck aufzubauen. Joker David Otto kam mal zum Abschluss, setzte ihn aber doch klar zu hoch an (78.). In der Schlussphase wurde es bisweilen hektisch, Top-Chancen verzeichnete der SSV aber nicht mehr.

So muss Jahn Regensburg die Konkurrenz etwas ziehen lassen, 31 Punkte bedeuten Rang acht. Holstein Kiel verschafft sich weiter Luft nach hinten, ist jetzt Tabellenelfter.

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Lars Pollmann  
23.01.2022