2. Bundesliga

Roundup: Rostock schockt den HSV, auch Bielefeld verliert

Der Hamburger SV tat sich gegen Hansa Rostock schwer. Foto: Getty Images.
Der Hamburger SV tat sich gegen Hansa Rostock schwer. Foto: Getty Images.

Der Hamburger SV kassierte am 2. Spieltag der 2. Bundesliga eine 0:1-Niederlage gegen Hansa Rostock. Arminia Bielefeld verlor indes mit 0:3 gegen Jahn Regensburg, während der 1. FC Magdeburg mit 3:2 gegen den Karlsruher SC gewann. 

HSV verliert gegen Rostock

Der Hamburger SV hatte von Beginn an mehr Ballbesitz als Hansa Rostock. Die Gäste konzentrierten sich auf eine kompakte Defensive und operierten mit langen Bällen, um in Umschaltsituationen Gefahr zu erzeugen. Trotz der Dominanz am Ball verpasste es der HSV in der Anfangsviertelstunde, gefährliche Chancen herauszuspielen – zu sattelfest war die Rostocker Defensive, an der Ludovit Reis in der 20. Minute selbst aus der Distanz scheiterte. In der 22. Minute kam Lukas Fröde bei einer Rostocker Ecke per Kopf zu einer gefährlichen Torchance, der Ball flog knapp am Kasten vorbei. Auch nach über 30 Minuten hatte Hamburg wenig Tempo und keine Ideen, um die Hansa-Defensive zu knacken, im Gegenzug wurde Rostock mutiger und rückte sukzessive nach vorne. Die beste Chance ergab sich für die Gastgeber schließlich nach einer Hereingabe von Moritz Heyer ins Zentrum, wo Sonny Kittel eingerückt war und mit seinem Flachschuss an Markus Kolke scheiterte (38.). Kurz darauf kam Kittel per Volley zum Abschluss, doch der Ball flog am Tor vorbei (39.). Bis zur Halbzeit blieb es beim 0:0.

Den ersten Abschluss im zweiten Durchgang hatte Kai Pröger, der Außenbahnstürmer der Rostocker köpfte den Ball am Tor vorbei (47.). Auf der anderen Seite wurde ein Schuss von Ransford-Yeboah Königsdörffer aus wenigen Metern geblockt (49.). Rostock blieb aktiv, doch Sebastian Schonlau blockte einen Versuch von Nico Neidhart nach einer Ecke (54.). Im Umkehrschluss boten sich durch das mutige Spiel der Kogge Räume für den HSV, anders als in der ersten Halbzeit entwickelte sich ein offenes Spiel. Svante Ingelsson hatte in der 65. Minute allerdings eine Riesenchance für Hansa, Daniel Heuer Fernandes hielt die Hausherren mit einer Glanztat im Spiel. Die nächste Chance bot sich für Simon Rhein, der zu unpräzise abschloss (69.). In der Schlussphase hielt Heuer Fernandes den HSV ein weiteres Mal im Spiel, der Keeper rückte aus seinem Tor heraus und rettete gegen Dennis Dressel (81.). Auf der anderen Seite hatte Robert Glatzel aus kurzer Distanz eine Großchance, doch Kolke war zur Stelle (83.). In der 88. Minute kam Glatzel erneut zum Abschluss, der diesmal zur Ecke abgefälscht wurde (88.). Innerhalb der achtminütigen Nachspielzeit gelang Rostock der Führungstreffer, Kevin Schumacher brachte den Ball vom linken Strafraumeck aus flach im Kasten unter (90.+5). Kurz vor Schluss hatte Jonas David eine Kopfballchance (97.), auf einen Treffer wartete der HSV aber vergeblich - weshalb auch nach dem Schlusspfiff das 0:1 auf der Anzeigetafel stand.

Der Hamburger SV kassierte somit gleich am zweiten Spieltag die erste Niederlage und belegt mit drei Zählern den achten Tabellenplatz. Hansa Rostock sammelte indes die ersten drei Punkte und rangiert auf Platz elf.

Regensburg in Bielefeld eiskalt

In einem ausgeglichenen Spiel hatte Arminia Bielefeld die erste Gelegenheit. Massaya Okugawa versuchte sich in der sechsten Minute aus der Distanz, der Ball rauschte einen Meter am Tor vorbei. Auf der anderen Seite hatte Jahn Regensburg die Chance zum 1:0, nachdem Andreas Albers einen Fehlpass von Arminia-Keeper Stefanos Kapino abfing – der Ball verfehlte allerdings das leere Tor (8.). Die Gäste waren es auch, die mit der Zeit besser ins Spiel fanden, wenngleich auch die Arminia einige Male im gegnerischen Strafraum auftauchte. Dennoch blieben gefährliche Torchancen Mangelware – bis zur dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit: Benedikt Gimber erzielte nach Vorlage von Nicklas Shipnoski per Kopf die Führung für Regensburg. Zur Pause lag der SSV Jahn somit vorne.

Die Arminia kam forsch aus der Kabine und drückte von der ersten Sekunde an aufs Gaspedal. In Person von Janni Serra hatten die Hausherren gleich zwei Möglichkeiten: Erst scheiterte der Stürmer aus gut 16 Metern (52.), kurz darauf vergab er aus zentraler Position (53.). Das sollte sich rächen, denn Regensburg erhöhte auf 2:0: Maximilian Thalhammer traf mit einem wuchtigen Schuss aus der zweiten Reihe (56.). Trotz des erneuten Rückschlags bemühte sich Bielefeld weiterhin im Offensivspiel, Robin Hack war mit seinem Distanzschuss aber erfolglos (66.). Mit zunehmender Spieldauer äußerten die Anhänger auf der Alm ihre Unzufriedenheit, zu ertraglos waren die Bemühungen der Arminen. Fabian Klos hatte in der 82. Minute eine Möglichkeit, Dejan Stojanovic parierte sicher. Auch Frederik Jäkel scheiterte am Jahn-Keeper (84.) – genau wie Okugawa (87.). Den endgültigen Schlusspunkt setzte Minos Gouras mit dem Treffer zum 3:0 nach einem verheerenden Fehlpass von Guilherme Ramos (90.+1). Das war zugleich auch das Endresultat.

Arminia Bielefeld kassierte im zweiten Pflichtspiel unter Uli Forte die zweite Niederlage und liegt punktlos auf dem 16. Tabellenplatz. Jahn Regensburg grüßt hingegen mit sechs Zählern und einem Torverhältnis von 5:0 von der Tabellenspitze.

Magdeburg verspielt beinahe ein 3:0 in Karlsruhe

Beim Auswärtsspiel gegen den Karlsruher SC setzte der 1. FC Magdeburg das erste Ausrufezeichen. In der siebten Minute führte der Aufsteiger eine Ecke kurz aus, Andreas Müller schloss aus knapp 20 Metern ab und erzielte das frühe 1:0. In der Folge ließen die Magdeburger das Spielgerät durch die eigenen Reihen zirkulieren, während Karlsruhe in einem Mittelfeldpressing agierte und auf gefährliche Umschaltmomente lauerte. In der 22. Minute hatten die Badener die erste gute Gelegenheit, nachdem Tim Rossmann im Strafraum von Jerome Gondorf bedient wurde – Mo El Hankouri verhinderte an der Fünfmeterlinie den Abschluss. In der 32. Minute erhöhte Magdeburg auf 2:0: Baris Atik wurde etwa 25 Meter vor dem Tor auf halblinker Position angespielt, durfte unbedrängt in den Strafraum dribbeln, einen Haken schlagen, sich den Ball auf den rechten Fuß legen und einnetzen. Nur 90 Sekunden später erzielte der FCM das 3:0, nachdem Daniel Gordon einen viel zu harten Rückpass auf Kai Eisele spielte und der Ball vom KSC-Keeper direkt in den Lauf von Moritz Kwarteng abprallte, der lediglich einschieben musste. In der Nachspielzeit hatte Fabian Schleusener die Chance zum 1:3, aus wenigen Metern kam er aber lediglich per Oberschenkel zum Abschluss, der ungefährlich blieb. Somit hielt Magdeburg die 3:0-Führung bis zum Pausenpfiff.

Karlsruhe wollte sich im zweiten Durchgang deutlich aktiver präsentieren, die Anfangsphase der zweiten Hälfte war allerdings von vielen Fouls gekennzeichnet. Der eingewechselte Tatsuya Ito hatte indes die Chance aufs 4:0, doch Eisele war zur Stelle (57.). Auf der anderen Seite kam Marvin Wanitzek zum Abschluss, der weit über das Tor segelte (60.). Dafür landete der Ball drei Minuten später im Netz, diesmal war Wanitzek per Flachschuss aus der zweiten Reihe erfolgreich und traf zum 1:3. In der 65. Minute verkürzte Matti Kaufmann auf 2:3, als der KSC nach einem Ballgewinn im eigenen Strafraum schnell umschaltete und Dominik Reimann zu voreilig aus seinem Tor herausstürmte. Kaufmann umkurvte den Schlussmann und brachte das Rund im leeren Netz unter. Die beiden Treffer haben insbesondere die KSC-Fans beflügelt, auch die Spieler witterten mindestens einen Punkt. Allerdings nahmen die Gäste Tempo aus der Partie, das Momentum verflog etwas. Der KSC erhöhte noch einmal den Druck, verpasste aber einen Torerfolg und verlor dementsprechend mit 2:3.

Der Karlsruher SC hat ebenso wie Bielefeld und Braunschweig die ersten beiden Spiele verloren und belegt aufgrund des Torverhältnisses von 2:8 den 18. Tabellenplatz. Der 1. FC Magdeburg darf sich hingegen über die ersten drei Punkte und Rang neun freuen.

Florian Bajus  
24.07.2022