Auftakt in den 6. Spieltag

Roundup: Erster Punktverlust für HSV, Fortuna mit Befreiungsschlag

Terodde netzte auch im Stadtderby. Foto: Martin Rose/Getty Images
Terodde netzte auch im Stadtderby. Foto: Martin Rose/Getty Images

Der Hamburger SV hat seinen perfekten Saisonstart am Freitag gegen den FC Sankt Pauli nicht aufrecht erhalten können. Gleichzeitig gelang Fortuna Düsseldorf gegen den 1.FC Heidenheim ein Befreiungsschlag.

Im Volkspark erwischten die Gäste vom Kiez den besseren Start und hatten früh zwei Chancen auf die kalte Dusche für den Stadtrivalen. Nach zwei beziehungsweise sechs Minuten setzte Simon Makienok seine Versuche jedoch neben den Pfosten. Die Boys in Brown sollten den vergebenen Chancen schnell nachtrauern, der HSV nutzte nämlich seine erste eigene Gelegenheit: Josha Vagnoman hatte auf rechts zu viel Platz und spielte eine punktgenaue weiche Flanke an den zweiten Pfosten, wo Simon Terodde sich aus der Bewachung seiner Gegenspieler gelöst hatte. Der Torjäger vom Dienst köpfte problemlos zur Führung ein (12.). Sieben Minuten später schnürte Terodde beinahe den Doppelpack, diesmal stand bei einem Kopfball jedoch der Pfosten im Weg. St. Pauli igelte sich aber keineswegs ein, blieb selbst auf dem Weg nach vorn gefährlich. Der Mut wurde belohnt: Auf starke Vorlage über rechts von Luca Zander und Makienok schloss Rodrigo Zalazar mit einem trockenen Spannstoß flach ins line Eck zum nicht unverdienten Ausgleich ab (35.). Manuel Wintzheimer per Kopf und Aaron Hunt mit einem Freistoß kamen einer neuerlichen Führung für den HSV vor der Pause nicht mehr entscheidend nahe. Immer auf dem neuesten Stand über die HSV News.

Nach der Unterbrechung drückte der HSV früh aufs Tempo. Ein Versuch aus der Ferne von Tim Leibold zischte nach einer Abfälschung durch Zander im Strafraum nur knapp am Pfosten vorbei (47.). Finn-Ole Becker meldete derweil mit einem geschlenzten Gewaltschuss Ambitionen für St. Pauli an, Sven Ulreich musste in der Szene sein Können durchaus unter Beweis stellen (53.). Es entwickelte sich ein weiterhin munteres Spiel, Terodde vergab dabei erneut Chancen auf den Doppelpack. Erst jagte er das Kunstleder nach einem Schussversuch von Leibold über den Kasten (60.), dann ließ er einen Flachschuss neben den Pfosten kullern (66.). In der Schlussphase war die Partie zeitweise eingeschlafen, plötzlich zog sie aber wieder kräftig an. Erst ging St. Pauli aus dem sprichwörtlichen nichts in Front, nach starker Kombination im Zentrum schob Makienok den Ball im Fallen mit der Fußspitze ins Netz. Ulreich machte dabei nicht den besten Eindruck (82.). Doch dann war für den Hamburger SV, natürlich, Terodde zur Stelle. Einen langen Ball von Amadou Onana verlängerte Jeremy Dudziak per Kopf, der Rekord-Torjäger vollstreckte souverän zu seinem vierten Doppelpack in sechs Zweitligaspielen für den HSV (84.). Die Führung der Gäste hatte kaum mehr als 120 Sekunden Bestand. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit verpasste Leon Flach bei einem Abschluss von Daniel Kyereh nur knapp den Abstauber per Grätsche. In der Nachspielzeit lenkte Bobby Wood einen Schuss von Klaus Gjasula beinahe per Hacke ins Tor, das Spiel endete aber in einem 2:2, das durchaus leistungsgerecht war.

Fortuna gelingt Befreiungsschlag

Die stark ersatzgeschwächten Hausherren von Fortuna Düsseldorf ließen zu Spielbeginn den Gästen vom 1.FC Heidenheim häufig den Ball. Damit wussten die jedoch nur wenig Konstruktives anzufangen. So ergab sich über die ersten 30 Minuten ein ausgeglichenes Spiel ohne große Höhepunkte auf überschaubarem Niveau. Dann drehte der Bundesliga-Absteiger doch etwas auf, kam zu ersten gefährlichen Aktionen. Der Führungstreffer war dabei allerdings auch dem Zufall zu verdanken. Infolge einer Freistoßflanke fiel der Ball ideal zu Marcel Sobottka, der mit vollem Risiko volley abschloss und kraftvoll in die Maschen traf (33.). Heidenheim wollte zuvor ein Foul des Torschützen erkannt haben, der sich etwas Platz verschafft hatte. Es sollte der einzige wirkliche Aufreger der ersten 45 Minuten bleiben.

In der zweiten Halbzeit setzte Heidenheim-Coach Frank Schmidt auf gleich drei neue Spieler. Beinahe unmittelbar lohnte sich dies, doch Robert Leipertz trat in bester Lage am Elfmeterpunkt über eine Hereingabe von Stefan Schimmer (48.). In der Folge setzte Kevin Sessa einen Schlenzer knapp neben die Torumrandung (53.). Erst nach und nach konnte sich Düsseldorf aus dieser frühen Umklammerung befreien. Nun spielte sich das Geschehen wieder vornehmlich zwischen den Strafräumen ab, mit vielen Zweikämpfen und immer wieder auch Fouls, die den Fluss unterbrachen. So plätscherte das Spiel vor sich hin, der Fortuna gelang es nun bisweilen wieder, es weiter vom eigenen Tor fernzuhalten. Zaghafte Torannäherungen standen dabei aber eher auf dem Programm als große Gelegenheiten zum vorentscheidenden 2:0. Solche erspielte sich Heidenheim aber ebensowenig. Erst in der 79. Minute zwang Denis Thomalla Torhüter Florian Kastenmeier zum Eingreifen: Bei einem Flachschuss blieb er auf der Hut und zeigte eine starke Fußabwehr. In der Schlussphase spielte Fortuna erfolgreich auf Zeit, während Heidenheim nach vorne zu wenig Druck entfaltete. Die Hausherren erzielten in Person von Rouwen Hennings sogar einen zweiten Treffer, der jedoch wegen eines Handspiels keine Anerkennung fand. Dennoch brachte Fortuna den Sieg über die Zeit.

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Lars Pollmann  
30.10.2020