2. Bundesliga
Roundup: Nürnberg patzt im Aufstiegsrennen - Aue spielt nur Remis

Der 1. FC Nürnberg hat mit 2:4 gegen den SV Sandhausen verloren und den direkten Anschluss an die Spitzengruppe verpasst. Während der SC Paderborn mit 3:0 gegen Hannover 96 gewann, trennten sich Erzgebirge Aue und Hansa Rostock mit 2:2.
Sandhausen schockt Nürnberg mit vier Ecken
In der vierten Minute setzte der SV Sandhausen gegen den 1. FC Nürnberg das erste Ausrufezeichen. Bei einem Eckball setzte sich Janik Bachmann in der Luft durch und erzielte die 1:0-Führung für die Gäste. Nürnberg fand in der Anfangsphase keine Lösung gegen den kompakten Defensivblock, zwischenzeitlich verzeichnete Sandhausen eine Zweikampfquote von 80 Prozent. Mit der Zeit wurde der Club stärker: Nikola Dovedan feuerte nach einer Ecke einen Distanzschuss ab, der knapp am Tor vorbeiflog (19.). Bei einer Flanke an den langen Pfosten kam Asger Sörensen aus wenigen Metern zum Kopfball, Patrick Drewes war zur Stelle (21.). In der 25. Minute fiel der Ausgleich durch Tom Krauß, der den Ball von der Strafraumkante aus in die Maschen feuerte. Möller Daehli hatte aus 15 Metern die Chance zum 2:1, sein abgefälschter Schuss wurde von Drewes pariert (28.). Nach einer erneuten Ecke erzielte Sandhausen das vermeintliche 2:1, das wegen eines Handspiels von Pascal Testroet zurückgenommen wurde (35.). Nürnberg machte weiter Betrieb und tauchte häufig im letzten Drittel auf, verpasste aber die Führung. Entsprechend blieb es zur Pause beim 1:1.
Nürnberg startete schwungvoll in die zweite Halbzeit, die erste Gelegenheit hatte Taylan Duman per Kopf, Drewes parierte zur Ecke (54.). Diese wurde kurz ausgeführt, Sörensen wurde per Chip bedient und erzielte das 2:1 für den FCN (55.). In der 60. Minute schlug Sandhausen ebenfalls per Ecke zu, diesmal durfte Tom Trybull frei zum 2:2 einköpfen. Die Gäste konzentrierten sich weiterhin auf die Arbeit gegen den Ball und wirkten wieder kompakter. Zu Beginn der Schlussviertelstunde erhielt Nürnberg einen Elfmeter, Drewes parierte gegen Enrico Valentini (75.). Tim Handwerker traf daraufhin das Außennetz (79.). In der 84. Minute schlug Sandhausen zum dritten Mal nach einer Ecke zu, wieder war Trybull erfolgreich. Nach einer weiteren Ecke erzielte Testroet das 4:2 für die Sandhäuser (88.). Das war zugleich der Schlusspunkt des Spiels.
Mit nun 50 Punkten belegt der 1. FC Nürnberg den sechsten Tabellenplatz und hat vier Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Die direkten Aufstiegsränge sind drei Spiele vor Schluss sechs Punkte entfernt. Der SV Sandhausen klettert indes mit 38 Punkten auf Rang 14 und kann angesichts von acht Punkten Vorsprung auf den 16. Platz bereits in einer Woche den Klassenerhalt perfekt machen.
Paderborn schlägt Hannover problemlos
Der SC Paderborn erlebte gegen Hannover 96 einen Blitzstart. In der zweiten Minute setzte sich Julian Justvan auf der linken Außenbahn durch und spielte den Ball flach ins Zentrum, wo Philipp Klement zum Abschluss kam. Ron-Robert Zieler misslang der Versuch einer Parade, der Ball rollte zum 1:0 ins Netz. Trotz des Rückstandes pressten die Niedersachsen hoch und kassierten beinahe das 2:0: Justvan bediente Kai Pröger, diesmal war Zieler zur Stelle (12.). In der 17. Minute erhöhte Florent Muslija für die dominanten Hausherren: Bei einem Angriff über die linke Seite wurde der Flügelspieler in die Tiefe geschickt, anschließend dribbelte er Tim Walbrecht im Strafraum aus und schlenzte den Ball ins lange Eck. Hannover hatte Schwierigkeiten und verzeichnete die erste Möglichkeit in der 28. Minute, Sebastian Stolze brachte den Ball aber mit zu wenig Zug aufs Tor. Gegen Ende der ersten Halbzeit wiesen die Niedersachsen mehr Ballbesitz auf, ohne jedoch gefährlich zu werden, während Paderborn Tempo im Umschaltspiel vermissen ließ. Die Gastgeber nahmen die Führung mühelos mit in die Kabine.
Paderborn startete munter in die zweiten 45 Minuten und hatte die erste Chance, Pröger scheiterte am Pfosten (50.). Auf der anderen Seite verpasste es Hannover weiterhin, nennenswerte Torchancen herauszuspielen. Die Hausherren bemühten sich um mehr Spielkontrolle, nahmen das Tempo raus und kamen dennoch zum Abschluss: Klement wurde wie beim 1:0 von Justvan bedient, scheiterte jedoch an Zieler (59.). Wenn Hannover in Ballbesitz war, drehten die Gäste ab und bauten neu auf, fanden aber keine Lücken. In Minute 71 tauchten die 96er vor dem Tor von Jannik Huth auf, Linton Mainas Direktabnahme bereitete keine Schwierigkeiten. Der eingewechselte Flügelspieler hatte Augenblicke später eine Gelegenheit aus der Distanz, Huth parierte erneut (72.). Mit Anbruch der Nachspielzeit erzielte Kelvin Ofori sein erstes Profi-Tor und stellte auf 3:0 für Paderborn, das alle drei Punkte im eigenen Stadion behielt.
Der SC Paderborn hat nun 47 Punkte auf seinem Konto und klettert auf den siebten Tabellenplatz. Hannover ist mit 36 Punkten auf Rang 15 abgerutscht und hat sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz, der Klassenerhalt kann somit frühestens am 32. Spieltag gefeiert werden.
Gerechtes Remis zwischen Aue und Rostock
Hansa Rostock war bei Erzgebirge Aue von Beginn an um Spielkontrolle bemüht und ließ das Rund flüssig durch die eigenen Reihen laufen. Erfolgreich waren zunächst aber die Gastgeber: Bei einem Freistoß, der hoch in der Luft stand und an den zweiten Pfosten geschlagen wurde, unterlief Hansa-Mittelfeldspieler Lukas Fröde ein Eigentor zur Auer Führung (8.). Wenig später forderte Aue einen Elfmeter, der wegen einer Abseitsstellung von Antonio Jonjic nicht gegeben wurde (10.). Auf der anderen Seite wurde Rostock nach einem Foul an Hanno Behrens ein Strafstoß zugesprochen, den John Verhoek zum Ausgleich verwandelte (24.). In der Folge erhöhte Rostock den Druck, Aue ließ sich aber nicht unterkriegen und sorgte für ein ausgeglichenes Duell ohne viele Chancen. Kurz vor der Halbzeitpause versuchte es Rostock aus der Distanz, Haris Duljevic zwang Philipp Klewin zu einer ansehnlichen Parade (43.). Dann schlugen die Hausherren nach einer Balleroberung in der gegnerischen Hälfte eiskalt zu, Dimitrij Nazarov traf ins lange Eck zum 2:1 (45.) – das war zugleich der Schlusspunkt der ersten Hälfte.
Wenige Minuten nach Wiederbeginn schlug Rostock zurück: Ryan Malone servierte den Ball per langem Einwurf in den Strafraum, Timo Becker verlängerte für Behrens, der nur noch den Fuß hinhalten musste und das 2:2 erzielte (52.). Wenige Minuten später unterlief Malcolm Cacutalua bei einem Klärungsversuch beinahe ein Eigentor, Klewin rettete (56.). Dann setzte Becker im Rückraum zum Schuss an und setzte ihn knapp neben den Pfosten (57.). Rostock machte weiter Druck, Aue wurde aber wieder stärker. Jan Hochscheidt hatte in der 71. Minute eine Chance für die Gastgeber und setzte den Ball neben das Tor. Hochkarätige Chancen blieben Mangelware, auch in der Schlussviertelstunde war es ein ausgeglichenes Spiel. Schlussendlich blieb es beim 2:2.
Das Unentschieden hilft Erzgebirge Aue nicht weiter, mit 23 Punkten bleibt die Mannschaft auf dem 17. Tabellenplatz. Auf Rang 16 fehlen sieben Punkte, weshalb der direkte Abstieg in einer Woche besiegelt werden könnte. Hansa Rostock weist indes 39 Punkte vor und wird voraussichtlich zeitnah den Klassenerhalt feiern dürfen.