2. Bundesliga

Roundup: Hansa schwimmt sich frei, KSC-Comeback in Unterzahl

Bielefeld traf am Freitag auf Rostock. Foto: Getty Images
Bielefeld traf am Freitag auf Rostock. Foto: Getty Images

In den Partien am Freitagabend des 20. Spieltags der 2. Bundesliga stand der enge Abstiegskampf im Fokus. Mit den Duellen von Arminia Bielefeld gegen Hansa Rostock (0:1) und des Karlsruher SC gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:1) standen sich jeweils Teams aus der unteren Tabellenhälfte gegenüber. 

Auf der Alm musste die gastgebende Arminia ohne den erkrankten Chefcoach Daniel Scherning auskommen. Co-Trainer Danilo de Souza sah einen munteren Auftakt der Ostwestfalen, die in Person von Sebastian Vasiliadis früh die erste Torannäherung verzeichneten (6.). Die Gäste aus Rostock kamen eher schleppend ins Spiel, hatten dann aber den Hochkaräter zur möglichen Führung. Nach feiner Einzelleistung von Kai Pröger musste Martin Fraisl im Tor katzenhafte Reflexe zeigen, um zur Ecke zu klären (19.). Wenig später verhinderte Fraisl in Co-Produktion auf der Torlinie mit Lukas Klünter den Einschlag nach Kopfball von Rick van Drongelen (23.). Auch Bielefeld hatte die Führung vor der Pause nochmal vor Augen, Klünter aber verzog nach Vorlage von Janni Serra unter großem Gegnerdruck rechts neben das Tor (35.). 

Nach 45 ansehnlichen Minuten hätte die Partie ein Tor verdient gehabt, das Unentschieden war zu diesem Zeitpunkt jedoch durchaus leistungsgerecht. Nach dem Seitenwechsel nutzte Hansa eine Unachtsamkeit in der Bielefelder Hintermannschaft zur Führung. Andres Andrade ließ Svante Ingelsson nahe der Torauslinie gewähren, der Schwede legte auf Lukas Fröde zurück. Für ihn war es ein leichtes, per Kopf ins Netz zu nicken, auch weil Fraisl seinen Kasten weitgehend verwaist hatte (51.). Für den Klub von der Ostsee war es das erste Tor im Kalenderjahr 2023, dadurch roch Hansa offenbar Lunte. Ein Gewaltschuss von Dennis Dressel aus der Distanz hätte Fraisl beinahe entscheidend überrascht (60.). Aufseiten von Bielefeld verdaddelte hingegen Klünter die erste Ausgleichschance im Strafraum von Rostock (66.). 

Auch in der Folge gelang es den Gastgebern selten, sich in gefährliche Räume zu kombinieren. So lief schon die Schlussphase, als Fabian Klos die nächste Gelegenheit zum 1:1 über den Kasten setzte (80.). Anschließend vermochte das Auswärtsteam, das Spielgeschehen weit von der eigenen Gefahrenzone zu halten, der letztlich verdiente Sieg wackelte nicht mehr ernsthaft. Arminia Bielefeld rutscht so zunächst auf Platz 14 ab, Hansa Rostock geling zumindest bis Sonntag der Sprung in die obere Tabellenhälfte auf Rang neun.

Karlsruhe trotzt Eigentor und Unterzahl

Im Wildpark wollte der Karlsruher SC die Serie von acht Spielen ohne Sieg beenden, bekam es aber mit einer SpVgg Greuther Fürth zu tun, die den Rückenwind aus einem späten Erfolg im Frankenderby spürte. Die Partie nahm rund 20 Minuten lang Anlauf, dann überschlugen sich bis zur Halbzeitpause regelrecht die Ereignisse. Zunächst köpfte Tim Breithaupt nach einer Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld mutmaßlich orientierungslos zur Führung des Kleeblatts ins eigene Tor (21.). Dann verloren die Badener auch noch Stephan Ambrosius: Nachdem er für das Foul vor dem Freistoß zum Gegentor verwarnt worden war, leistete sich der Abwehrmann ein zweites Klammern und schlug dann auch noch den Ball vom Tatort weg; Gelb-Rot war eine sehr harte, aber wohl regelkonforme Entscheidung durch Frank Willenborg (24.). Trotz Vorsprungs und Überzahl gelang es Fürth anschließend aber nicht, der Partie den eigenen Stempel aufzudrücken. Im Gegenteil verschenkte der Gast den Ausgleich vom Strafstoßpunkt. Marco Meyerhöfer traf beim Versuch einer Klärungsaktion Fabian Schleusener, der den Kontakt durchaus dankbar annahm. Den fälligen Elfer, den Willenborg nach Videostudium pfiff, versenkte Marvin Wanitzek durch die Mitte zum 1:1 (36.).

Nach dieser wilden Viertelstunde ging es mit vielen Diskussionen, aber ohne viel Fußball in die Kabinen. Fürth hatte den Vorteil, ein Mann mehr zu sein, hatte daraus bisher aber nichts gemacht. Auch nach dem Seitenwechsel schien zunächst wenn überhaupt Karlsruhe Oberwasser zu haben, Wanitzek hatte die Führung auf dem Fuß, jagte das Kunstleder aber in zu großer Rücklage über das Tor (48.). Fürth blieb nach vorn weiterhin recht ideenlos, dann kam Branimir Hrgota mal ein Geistesblitz. Sein Absatzkick überraschte Marius Gersbeck im KSC-Tor jedoch nicht (57.). Gefährlicher wurde es auf der Gegenseite bei Sebastian Jung, der nach starker Brust-Ablage von Mikkel Kaufmann aber nur ins Außennetz traf (67.). Die couragierte Leistung in Unterzahl sollte sich wenig später doch auszahlen: Schleusener und Kaufmann spielten den doppelten Doppelpass, letztlich wurde der flache Schlenzer von Kaufmann von Oussama Haddadi unhaltbar zum 2:1 für die Hausherren abgefälscht (73.). Kurz darauf verpasste Jung den Doppelschlag, als Andreas Linde einen Wanitzek-Abschluss zur Seite abwehrte (76.). In der Schlussphase drehte dann aber auch Fürth nochmal auf.

Die erste große Ausgleichschance hatte Gideon Jung auf dem Kopf, Gersbeck konnte aber parieren (85.). Dann traf Lukas Petkov ebenfalls per Kopf den Innenpfosten (88.) und zog Armindo Sieb einen Schlenzer rechts vorbei (90.). Dies blieb der letzte Hochkaräter einer Partie, in der sich das Kleeblatt den Vorwurf gefallen lassen musste, zu spät aufgewacht zu sein.

Der Karlsruher SC macht so tabellarisch den Satz auf Rang zwölf und liegt jetzt unmittelbar hinter der SpVgg Greuther Fürth.

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Lars Pollmann  
10.02.2023