Sonntagsspiele der 2. Bundesliga

Roundup: Erste Niederlage für HSV, Würzburger Premierensieg

Bochum machte in Hamburg ein gutes Gastspiel. Foto: Martin Rose/Getty Images
Bochum machte in Hamburg ein gutes Gastspiel. Foto: Martin Rose/Getty Images

In den Sonntagsspielen des achten Spieltags der zweiten Bundesliga hat der Hamburger SV daheim gegen den VfL Bochum verloren. Zeitgleich ging auch Hannover 96 bei den Würzburger Kickers mit einer Niederlage vom Platz. Greuther Fürth sprang durch einen Sieg gegen Jahn Regensburg auf Platz zwei, während Erzgebirge Aue den SV Darmstadt schlug.

Im Hamburger Volkspark entwickelte sich rasch ein flottes Spiel ohne großes Abtasten. Große Chancen blieben dabei zunächst jedoch Mangelware. Nach 19 Minuten musste Sven Ulreich gegen Simon Zoller erstmals eingreifen, kurz darauf setzte Robert Zulj einen Kopfball aus kurzer Distanz über den Kasten. In die Druckphase hinein ließ Jeremy Dudziak den HSV jubeln, sein Treffer in der 27. Minute fand aber wegen einer Abseitsstellung zurecht keine Anerkennung. Der VfL belohnte sich schließlich für seine couragierte Leistung vom Strafstoßpunkt. Zulj verwandelte in die Mitte (35.), zuvor hatte Ulreich Robert Resche ungestüm zu Fall gebracht. Bis zur Pause waren die Hausherren um eine Antwort verlegen, sodass Bochum nicht unverdient mit einer Führung den Pausentee einnahm.

Nach der Unterbrechung kam der Hamburger SV mit mehr Verve auf das Feld zurück. Binnen fünf Minuten feuerten Aaron Hunt und Manuel Wintzheimer zwei Warnschüsse auf den Kasten von Manuel Riemann. Die Gäste vom VfL Bochum hätten in der 55. Minute aber zwingend die Führung verdoppeln müssen. Ulreich rettete gegen Zulj in höchster Not, machte dabei einen eigenen Abspielfehler wett. Der zweite Strafstoß der Partie brachte den HSV zurück ins Spiel. Aaron Hunt kam einen Schritt vor Maxim Leitsch an den Ball, Simon Terodde verwandelte den gerechtfertigten Elfmeter gegen seinen Ex-Klub mit traumwandlerischer Sicherheit (65.). Daniel Thioune wechselte daraufhin gleich vierfach, der HSV drückte. Bochum boten sich so Konter-Chancen, eine riesige vereitelte Ulreich gegen den durchgebrochenen Zoller. Der Ball klatschte an den Innenpfosten, schlängelte sich anschließend knapp am Tor vorbei ins Aus (75.). Danny Blum machte es kurz darauf etwas besser und wunderschön: Von der Strafraumkante überlupfte er Ulreich gefühlvoll zur neuerlichen Führung der Gäste (78.). Der Todesstoß folgte weitere drei Minuten später: Zulj flankte auf Silvere Ganvoula, dessen Rücklage auf Raman Chibsah verwandelte der Joker zum 3:1.

Hannover verliert bei Trares-Debüt

Die Gäste aus Niedersachsen standen beim abgeschlagenen Schlusslicht, bei dem Bernhard Trares als Chefcoach debütierte, durchaus unter Erfolgsdruck. Die erste Großchance fiel aber den Hausherren zu, Dominik Meisel vergab dabei allerdings kläglich (14.). Es rächte sich beinahe umgehend, weil Marvin Ducksch bei einem Kopfball Gegenspieler Ridge Munsy traf und das Spielgerät so den Weg ins Netz fand (17.). Die 96er übernahmen in der Folge die Spielkontrolle, ohne einem zweiten Treffer bis zur Halbzeitpause sonderlich nahe zu kommen. Würzburg schlug sich wacker, brachte aber selbst kaum Gefährliches zustande.

Im zweiten Durchgang machte Munsy sein Unglück vor dem Gegentreffer wett: Aus vollem Lauf schloss er grätschend ins lange Eck ab (53.). Zwingend angedeutet hatte sich der Ausgleich nicht, Hannover wirkte anschließend aber durchaus angeknockt. Die Würzburger Kickers schnupperten so am ersten Saisonsieg, dem David Kopacz sein Team durch den Führungstreffer entscheidend nahe brachte. Infolge eines Konters ließ er Michael Esser im Tor von Hannover 96 wenigstens unglücklich aussehen. Hendrik Weydandt scheiterte mit dem Versuch der direkten Antwort an Fabian Giefer. Anschließend spielte 96 mit dem Mute der Verzweiflung nach vorn, gefährlicher war aber Würzburg. Patrick Sontheimer vergab die Gelegenheit auf das beruhigende dritte Tor (86.). Dennoch holte sich der Aufsteiger den ersten Saisonsieg, während Hannover die schon siebte Niederlage auf fremdem Platz in Folge kassierte. 

Fürth setzt Serie fort

Im Ronhof erwischten die Hausherren einen Traumstart. Bereits nach drei Minuten brachte Paul Jaeckel die SpVgg infolge einer Ecke per Kopf in Front. Das Kleeblatt blieb dran und erspielte sich weiter gute Chancen, beließ es aber bei einem Treffer Vorsprung. Es rächte sich bei einem eigentlich harmlosen Schuss von Benedikt Saller, den Jaeckel mit dem Oberkörper unhaltbar ins eigene Tor ablenkte (33.). Kurz vor der Pause hätte der doppelte Torschütze beinahe einen zweiten Gegentreffer fabriziert, diesmal fälschte er jedoch einen Schuss von Albion Vrenezi an die Latte ab.

Nach dem Seitenwechsel vergab erneut Hrgota eine gute Chance auf den zweiten Treffer für die SpVgg Greuther Fürth (50.). Paul Seguin machte es wenig später besser: David Raum brachte ihn im Strafraum ins Spiel, der 25-Jährige überwand Alexander Meyer mit einem wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz (56.). Nur kurz darauf machte Julian Green den Deckel drauf, er traf per indirektem Freistoß sehenswert in den Winkel (63.). Regensburg kam dem Anschluss danach nicht sonderlich nahe, der vierte Sieg in Serie war für das Kleeblatt frühzeitig klar.

Testroet mit Doppelpack für Aue

Auch im Erzgebirge trafen die Hausherren mit der ersten Offensivaktion: Pascal Testroet nickte dabei eine weite Flanke überlegt ein (7.). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Top-Chancen auf beiden Seiten. Testroet und Florian Krüger vergaben dabei für Aue, während Darmstadt über Marvin Mehlem und Mathias Honsak den durchaus verdienten Ausgleich liegen ließ.

In der zweiten Halbzeit brauchte Testroet erneut nicht lange für einen Treffer. Diesmal ließ er sich bei einem Strafstoß nicht zweimal bitten, zuvor hatte Lars Lukas Mai einen Schuss mit der Hand geblockt (56.). Serdar Dursun hätte die Lilien mit Eintritt in die Schlussphase wieder ins Spiel bringen können, scheiterte jedoch am stark parierenden Martin Männel (72.). Die Latte brachte Testroet elf Minuten vor dem Schlusspfiff um den Hattrick. In der Nachspielzeit legte Dmitrij Nazarov doch noch das dritte Tor nach.

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Lars Pollmann  
22.11.2020