2. Bundesliga

Roundup: Dritte Schalke-Pleite am Stück, Aue-Aufschwung hält an

Schalke und Darmstadt boten ein phasenweise mitreißendes Spiel. Foto: Getty Images
Schalke und Darmstadt boten ein phasenweise mitreißendes Spiel. Foto: Getty Images

In den Sonntagsspielen der 2. Bundesliga hat der FC Schalke 04 daheim gegen den SV Darmstadt die dritte Pflichtspielniederlage am Stück kassiert (2:4). Im Parallelspiel holte Erzgebirge Aue gegen den 1.FC Heidenheim einen wichtigen Sieg (2:0). Das Spiel des FC St. Pauli gegen den SV Sandhausen war zuvor wegen einer Vielzahl von Corona-Fällen beim SVS abgesagt worden.

Auf Schalke erwischten die Hausherren einen guten Start und belohnten sich mit der frühen Führung. Dabei profitierten die Königsblauen von einem Eigentor von Darmstadts Angreifer Luca Pfeiffer, der die Kugel unglücklich mit dem Oberschenkel ins eigene Netz lenkte (8.). Von einem Schock für die Lilien konnte aber keine Rede sein, stattdessen gelang die rasche Antwort. Braydon Manu lenkte per Kopf auf Philipp Tietz, der sich aus stark abseitsverdächtiger Position startend das Spielgerät auf den rechten Fuß legte und überlegt ins rechte untere Eck abschloss (11.). Malick Thiaw hatte daraufhin gleich zwei Chancen, die Schalker Führung wiederherzustellen (20., 21.), stattdessen drehte aber Darmstadt die Begegnung. Danny Latza leistete sich einen schlimmen Fehlpass, Klaus Gjasula brachte Mathias Honsak ins Spiel. Der Mittelfeldmann tunnelte Thiaw, entledigte sich auch Victor Palssons und spitzelte den Ball sehenswert mit links unhaltbar an Martin Fraisl vorbei ins Tor (22.). Das Traumtor zeigte Wirkung, Schalke verlor im Anschluss etwas den Faden. Der auffällige Simon Terodde deutete aber durchaus an, endlich sein Rekord-Tor in der 2. Bundesliga erzielen zu wollen (39., 45.).

Dennoch ging die Halbzeitführung für die Gäste aus Darmstadt absolut in Ordnung. Die zweite Hälfte ließ sich weniger ereignisreich an als die ersten 45 Minuten. Der FC Schalke 04 lief an, die Angriffe zerschellten für gewöhnlich aber an den gut organisierten Gästen. Die Lilien gefielen sich in einer abwartenden Haltung und schlugen eiskalt zu: Tobias Kempe schickte Tietz steil, der Marcin Kaminski weggelaufen war; der Torjäger blieb souverän und vollendete mit Saisontor Nummer zehn seinen Doppelpack (64.). Schalke versuchte sich an einer Antwort, einem Fernschuss des eingewechselten Rodrigo Zalazar fehlte es aber an der Präzision (67.), kurz darauf rettete Marcel Schuhen herausragend gegen Terodde (68.). Zwei Minuten später lenkte Schuhen einen stark getretenen Freistoß von Thomas Ouwejan an den Pfosten, Thiaw stand vor dem anschließenden Abstauber strafbar im Abseits, sodass sein Tor zum 2:3 nicht zählte. Die Knappen belagerten nun zeitweise den Strafraum von Darmstadt, das in Person von Tietz der endgültigen Entscheidung bei einem weiteren Konter durchaus nahe kam (76.). Sechs Minuten vor Schluss bot sich Joker Marvin Pieringer auf Vorlage von Terodde die nächste Chance auf den Anschluss, dem Kopfball fehlte aber der Nachdruck. Schalke lief immer mehr die Zeit davon, und der Mannschaft schienen auch immer mehr die Ideen auszugehen. Eine Einzelaktion von Pieringer brachte die Knappen doch nochmal heran: Der Angreifer setzte sich robust gegen Matthias Bader durch, zog von links in die Mitte und jagte das Leder in die lange Ecke (88.). Die Schalker Hoffnung hielt aber kaum 60 Sekunden: Marvin Mehlem nutzte einen Fehler von Palsson, setzte Benjamin Goller ein. Der ehemalige Schalke-Spieler stellte die Zwei-Tore-Führung sofort wieder her (89.). In der Nachspielzeit scheiterte Zalazar mit einem wuchtigen Freistoß, Emir Karic hätte das fünfte Lilien-Tor nachlegen können. Der verdiente Sieg war da aber bereits besiegelt.

Durch den Auswärtssieg überholt der SV Darmstadt den FC Schalke 04 in der Tabelle und verbringt die Länderspielpause auf Platz vier, die Königsblauen dürften sich eher mit einer aufkeimenden Trainerdiskussion beschäftigen.

Aue-Aufschwung hält an

Im Erzgebirge wollten die gastgebenden Veilchen ihre Serie mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen gegen den 1.FC Heidenheim ausbauen, der seinerseits gegen Schalke in der Vorwoche eine schwarze Serie beendet hatte. Es entwickelte sich früh eine durchaus muntere Partie mit ersten Gelegenheiten auf beiden Seiten. Absolute Hochkaräter ließen zunächst aber auf sich warten. Nach 32 Minuten hätte es soweit sein können, Nicolas Kühn scheiterte aus kurzer Distanz aber. Dennoch war Aue nun eindeutig am Drücker und kam beinahe folgerichtig zum 1:0. Dabei wollte Antonio Jonjic womöglich eine flache Hereingabe vor den Kasten bringen, der Ball ging aber an Freund und Feind vorbei an den Pfosten und von dort ins Netz (34.). Heidenheim antwortete schnell, ein Treffer zählte aber nicht, weil Dzenis Burnic Dirk Carlsson zuvor gefoult hatte (36.). Anschließend parierte Martin Männel gegen Robert Leipertz herausragend (38.). Aue zeigte sich vor dem gegnerischen Kasten kaltblütiger: Auf Vorlage von Dimitrij Nazarov schnürte Jonjic per Linksschuss seinen Doppelpack und sorgte für die ganz kalte Dusche vor der Pause (45.).

Heidenheim lief in der 2. Halbzeit also einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher, Trainer Frank Schmidt reagierte mit einem Dreifach-Wechsel. Das Engagement war den Gästen nach der Pause nicht abzusprechen, allerdings fehlte den Angriffen zunächst die Präzision. Erzgebirge Aue empfing den Gegner tief, verteidigte vielbeinig und wartete auf sich bietende Räume für Gegenstöße. So plätscherte die Partie zeitweise vor sich hin, auch wenn zwischenzeitlich ein Missverständnis in der Auer Hintermannschaft Tim Kleindienst eine Chance eröffnete, die Männel aber aufmerksam vereitelte (57.). Davon abgesehen blieb es bis in die Schlussviertelstunde hinein bei halbgaren Annäherungen der Heidenheimer, die die Veilchen vor keine großen Probleme stellten. Aue selbst hätte mit etwas mehr Präzision bei Gegenstößen womöglich das endgültig entscheidende dritte Tor bestellen können, wobei es dafür auch keinen großen Anlass gab, weil die Gäste so harmlos waren. So gab es auch in der dreiminütigen Nachspielzeit keine Großchance mehr.

Erzgebirge Aue stellt durch das dritte Spiel ohne Niederlage am Stück den Anschluss an das Tabellenmittelfeld her, bleibt aber Vorletzter. Der 1.FC Heidenheim verbringt die Länderspielpause auf Platz neun.

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Lars Pollmann  
07.11.2021