Topspiele am Sonntag

Kaiserslautern holt in Unterzahl Remis, Fürth siegt, St. Pauli verliert

Kaiserslautern kämpfte in Regensburg in Unterzahl. Foto: Getty
Kaiserslautern kämpfte in Regensburg in Unterzahl. Foto: Getty

Der 1. FC Kaiserslautern liefert einen großen Kampf in Heidenheim, Paderborn verliert in Fürth, St. Pauli enttäuscht in Regensburg. Der Überblick der Sonntagsspiele in der 2. Bundesliga:

Kaiserslautern erkämpft Remis

Nach einer Viertelstunde des Abtastens wurde es aufregend in der Voith-Arena. Nach Ballverlust im Mittelfeld schaltete Heidenheim schnell um, über Jonas Föhrenbach und Denis Thomalla landete der Ball bei Jan-Niklas Beste, der zwei Lautern-Verteidiger halbrechts im Strafraum aussteigen ließ und den Ball im kurzen Eck zur Führung für die Gastgeber einnetzte (18.). Kaiserslautern gab aber prompt die Antwort, fast im Gegenzug unterlief Heidenheim-Keeper Kevin Müller einen Eckball von links, die Abwehr der Gastgeber bekam den Ball nicht geklärt, so köpfte Terrence Boyd aus kurzer Distanz zum 1:1 ein (20.). Fortan spielten beide Teams mit mehr Geschwindigkeit nach vorne, allerdings fehlte die Präzision bei den Zuspielen ins letzte Drittel. In der 34. Spielminute schoss Beste aus 18 Metern an die Latte. Im Gegenzug kam Kenny Prince Redondo halblinks im Strafraum frei zum Schuss, doch Müller parierte stark.

Es folgte ein grober Patzer von Lautern-Keeper Andreas Luthe. Der Routinier lief aus dem Strafraum, um einen weiten Ball der Heidenheimer abzulaufen, doch er verschätzte sich. Luthe kam zu spät und fällte rund 22 Meter vor dem Tor Heidenheim-Stürmer Beste, der ansonsten alleine das Leder ins Tor hätte befördern können. Schiedsrichter Tobias Reichel nahm den Videobeweis zur Hilfe und entschied auf Notbremse. Luthe musste mit Rot vom Feld. Es kam aber noch schlimmer für die Gäste. Avdo Spahic feierte sein Debüt im Tor für den FCK, Mittelfeldakteur Philipp Klement verließ den Platz. Heidenheims Marnon Busch trat zum anschließenden Freistoß an und hämmerte das Leder direkt ins linke Eck zur 2:1-Führung.

In der 2. Halbzeit mussten sich beide Teams erst ins Spiel einfinden, dann köpfte Jan Schöppner für die Gastgeber knapp über die Latte (51). Doch auch Kaiserslautern kam trotz Unterzahl in Fahrt. Nach Balleroberung in der eigenen Hälfte durch Boris Tomiak fuhr Lautern über links einen Konter. Über Redondo und Marlon Ritter gelangte der Ball in den Fünfmeterraum, wo Boyd zum 2:2 nur noch einschieben musste. Heidenheim wusste mit seiner numerischen Überlegenheit wenig anzufangen, während Kaiserslautern griffig in den Zweikämpfen blieb. Einen Schuss von Christian Kühlwetter parierte Spahic noch (88.). Kaiserslautern nahm somit verdient einen Punkt aus Heidenheim mit.

St. Pauli unterliegt in Regensburg

Der FC St. Pauli verzeichnete die erste Chance der Partie bereits in der 2. Spielminute. Kapitän Leart Paqarada setzte einen Freistoß an den linken Pfosten, im Nachsetzen kam Johannes Eggestein an das Leder, doch seinen Nachschuss blockte Christian Viet vor der Linie. Fünf Minuten später drang Regensburg links in den Strafraum der Hamburger ein, Betim Fazliji fällte Viet, mit Videobeweis entschied Schiedsrichter Nicolas Winter auf Elfmeter. Andreas Albers trat zum Elfmeter an und schoss platziert in die rechte Ecke zur 1:0-Führung für den Jahn (8.). Damit endete eine Torlos-Serie von 547 Minuten für den Jahn. St. Pauli wusste nach dem Gegentor zunächst wenig mit dem Ball anzufangen, erst in der 23. Spielminute wurde es wieder gefährlich, als Jahn-Keeper Dejan Stojanovic einen Schuss aus spitzem Winkel von Eggestein parierte. St. Pauli blieb am Zug, in der 31. Spielminute folgte eine Großchance für Etinne Amenyido: Nach Flanke von Paqarada kam kein Regensburger Verteidiger an den Ball, doch Amenyido wirkte zu überrascht, um per Volley den Ausgleich zu erzielen. Die Strafe für St. Pauli folgte noch fünf Minuten vor der Pause: Der Ex-Paulianer Viet flankte unbedrängt von links in den Strafraum, die Hamburger Abwehr wirkte unsortiert, so dass Albers ohne Probleme zum 2:0 einköpfen konnte (41.).

In Durchgang Zwei wirkte St. Pauli bemüht, doch der Regensburger Abwehrriegel ließ keine nennenswerten Aktionen zu. Vielmehr kam Regensburg in der 87. Spielminute noch zu einer Chance, als Albers mit einem Heber Torwart Nikola Vasilj prüfte. Es war ein souveräner Sieg der Regensburger.

Fürth besiegt Paderborn

Die Spielvereinigung Greuther Fürth startete dominant in die Partie, tat sich aber zunächst schwer, die Dominanz in Torchancen umzumünzen. Ragnar Ache setzte mit einem Kopfball in Spielminute 14 das erste Zeichen für die Franken. Fürth wurde nun zielstrebiger, Paderborn-Keeper Jannik Huth parierte einen Schuss von Branimir Hrgota (17.). Drei Minuten später erspielte sich Fürth eine hunderprozentige Torchance: Nach Kombination von Ache und Hrgota musste der mitgelaufene Dickson Abiama eigentlich nur noch den Ball ins Tor unterbringen, doch er schoss aus zwölf Metern an die Latte. Paderborn kämpfte sich ins Spiel zurück, Fürth-Keeper Leon Schaffran entschärfte einen Schuss von Marvin Pieringer (31.). Auch ein Kopfball von Robert Leipertz lenkte Schaffran noch über das Tor (35.). Fürth löste sich aus der Druckphase in der 42. Spielminute und traf zum 1:0: Nach einem Fürther Eckball herrschte Konfusion in Paderborns Abwehr, eine weitere Flanke von Simon Asta von rechts köpfte Damian Michalski aus acht Metern zum 1:0 ins rechte Toreck.

In der 2. Halbzeit erwischte Paderborn einen starken Start. Dem SCP glückte eine schnelle Flachpass-Traumkombination über die linke Seite, letztendlich passte Marvin Pieringer halblinks in die Mitte zu Dennis Srbeny, der dann zum 1:1 einschob (49.). Danach folgte viel Leerlauf in der Partie, beide Teams konzentrierten sich auf die Defensive. Der Durchbruch gelang aber den Gastgebern in der 73. Spielminute: Max Christiansen passte halblinks auf Strafraumhöhe zu Hrgota, der aus der Drehung abzog. Der Schuss wurde abgefälscht, der Ball landete hoch im rechten Eck zum 2:1 für Fürth. Paderborn war um eine schnelle Antwort bemüht: Nach Flanke von links sprang Pieringer höher als zwei Fürther Gegenspieler, köpfte aber aus drei Metern knapp über das Tor (76.). Zum Schluss eröffnete sich für Fürth eine weitere Chance, als der eingewechselte Jeremy Dudziak in der Mitte frei auf Keeper Huth zulief, aber die Topgelegenheit nicht verwerten konnte und Huth den Schuss abwehrte. Fürth brachte jedoch den Sieg ohnehin über die Zeit.

Damit verpasste Paderborn den Sprung an die Tabellenspitze und liegt nun nach neun Spieltagen zwei Zähler hinter Tabellenführer Hamburger SV (21). Fürth konnte mit dem Dreier auf Platz 17 vorrücken und den 1. FC Magdeburg hintersichlassen.

Profile picture for user Daniel Michel
Daniel Michel  
18.09.2022