Kapitän verließ den BVB im Nachwuchsbereich

Ricken korrigiert: "Reus wurde nicht weggeschickt"

Reus ist seit acht Jahren zurück beim BVB. Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images
Reus ist seit acht Jahren zurück beim BVB. Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Marco Reus gehört längst zum Inventar von Borussia Dortmund. Der 31-Jährige ist Kapitän, Fan-Liebling und eine der größten Spielerpersönlichkeiten der Klubhistorie. Dabei begann seine Karriere beim BVB mit einer Enttäuschung. Jedenfalls erzählt man die Geschichte immer wieder so.

Im Nachwuchsbereich der Schwarzgelben sei der heutige Nationalspieler aufgrund körperlicher Defizite aussortiert worden, heißt es. Reus sei in jungen Jahren gewogen und für zu leicht befunden worden. Lars Ricken korrigiert diese seit Jahren kursierende Version nun. "Wie man es mir erzählt hat, hat man ihn nicht weggeschickt", sagt der Nachwuchskoordinator in der DAZN-Dokumentation 'BVB 09 – Stories who we are'.

"Wirklich richtig schmächtig"

Tatsächlich sei Reus seinerzeit unzufrieden mit seinen Spielanteilen gewesen und habe von sich aus den Ausweg zu RW Ahlen gesucht. Der Angreifer selbst bestätigt diese Version. Was stimmt, ist, dass er beim BVB in der B-Jugend körperlich nicht mithalten konnte. "Er war wirklich richtig schmächtig. Du dachtest, da steht ein 13-Jähriger", sagt Ricken nach Ansicht eines Fotos. 

"Das wäre noch schöner gewesen"

Letztlich hatte die Geschichte das bekannte Happy Ending mit der Rückkehr von Reus in den Schoß der BVB-Familie. Dass er aber einen Umweg nehmen musste, gereicht Michael Zorc zu einem kleinen Wermutstropfen. "Ich hätte gerne gehabt, wenn er einen ähnlichen Weg gegangen wäre wie ich oder Lars Ricken. Das wäre noch schöner gewesen", sagt der Sportdirektor. Er und der Nachwuchskoordinator sind seit ihrem Eintritt bei Borussia Dortmund aktiv. Bei Zorc sind es über 40, bei Ricken über 30 Jahre BVB am Stück.

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Lars Pollmann  
29.09.2020