Richter zu Boateng: Spielender Trainer und "großer Bruder"

Hertha BSC hat den Abstieg in die 2. Bundesliga am Ende der vergangenen Saison denkbar knapp in der Relegation vermieden. Neben 'Feuerwehrmann' Felix Magath machen die Beteiligten dafür vor allem Kevin-Prince Boateng verantwortlich, der im Endspurt der Saison seine Qualitäten als Anführer bewies. Marco Richter gerät regelrecht ins Schwärmen.

"In der Saisonendphase hat Prince uns allen gezeigt, was ein Führungsspieler ist. Er hat uns alle mitgezogen und hatte immer das richtige Gespür dafür, was die Mannschaft gerade braucht", berichtet der Angreifer gegenüber Sport Bild. Aus seiner Sicht bildeten in dieser Zeit Magath und Boateng sogar eine Art "Trainer-Duo". Bekanntlich überließ der erfahrene Übungsleiter dem Mittelfeldmann sogar die Aufstellung für das Relegationsrückspiel gegen den Hamburger SV.

"Ich hatte einen Riesenrespekt vor ihm und seiner Karriere"

Auch wenn Richter dabei nicht zum Einsatz kam, hält der 24-Jährige gewaltige Stücke auf Boateng und macht ihn auch als wichtigen Faktor für seine persönliche Weiterentwicklung aus. "Als ich zu Hertha gekommen bin, hatte ich einen Riesenrespekt vor ihm und seiner Karriere. Er hat mit großen Spielern wie Messi gespielt. Aber er war nie abgehoben, sondern sofort für mich und für uns da. Für mich ist Prince wie ein großer Bruder", erklärt Richter deshalb.

"... aber dann ist Prince vorweggerannt"

Entsprechend groß war die Freude bei ihm, als er von der Vertragsverlängerung des 35-Jährigen hörte. Für die Mannschaft wird Boateng auch unter Neu-Trainer Sandro Schwarz ein wichtiges Sprachrohr bleiben. "Gerade unter Magath gab es Trainingseinheiten, in denen wir dachten: Warum machen wir das? Aber dann ist Prince vorweggerannt. Das war für uns das Zeichen, dass wir alle mitziehen sollten. Wir vertrauen ihm. Wenn mal etwas nicht passt, sagen wir es ihm, und er spricht mit den Trainern", so Richter. Boateng hat indes bereits angekündigt, dass es für ihn die letzte Profisaison werden soll.