Schalke-Profi

"Relativ viel Freizeit": Brunner studiert Psychologie

Brunner ist zum Auftakt bei Schalke erste Wahl. Foto: Getty Images
Brunner ist zum Auftakt bei Schalke erste Wahl. Foto: Getty Images

Cedric Brunner feiert am Sonntag aller Voraussicht nach sein Bundesliga-Debüt für den FC Schalke 04. Der frühere Bielefelder Armine stand bereits im DFB-Pokal in der Startelf von Frank Kramer, der seine Mannen am 1. Spieltag auf den 1.FC Köln einstellen muss. Sein Rechtsverteidiger gehört zu einer besonderen Gattung von Fußballprofi, der über den Tellerrand hinausschauen kann.

Während für viele Spieler neben dem Training das Privatleben, der Fernseher oder die Spielkonsole im Vordergrund steht, studiert Brunner neben seinem Dasein als Leistungssportler an einer Fernuniversität Psychologie. "Fußballer haben während der Saison dann doch relativ viel Freizeit. Da kann man ja auch mal etwas Konstruktives machen", erklärt der Schweizer gegenüber der WAZ. Was so lapidar klingt, soll dem 28-Jährigen nach der aktiven Laufbahn zu einer weiteren Karriere gereichen. Die Verbindung zum Sport läge dabei nahe.

"Wäre gern ein bisschen mehr Bauchmensch"

Viele Klubs bieten ihren Profis zwischenzeitlich auch psychologische Betreuung an, ein Vorbild für Brunner könnte Philipp Laux sein, der nach knapp 250 Profispielen inzwischen promovierter Sportpsychologe ist und bei Borussia Dortmund angestellt ist. Brunner erkennt derweil noch viel Potenzial für Verbesserung in diesem Bereich. Für eine Eigendiagnose reicht übrigens das bisherige Bachelor-Studium schon: "Ich bin jemand, der eher zu viel nachdenkt. Und zu viel Denken hilft im Sport nicht. Ich wäre gern ein bisschen mehr Bauchmensch, daran arbeite ich."

In Köln "bekommen wir direkt mal die volle Breitseite"

Einen so reflektierten Spieler in den eigenen Reihen zu wissen, dürfte auch den Verantwortlichen von Schalke gefallen, die nach dem Aufstieg den nächsten personellen Umbruch vollzogen haben. Neben Brunner stehen am Sonntag voraussichtlich bis zu sechs weitere Neuzugänge vor dem Bundesligadebüt in Königsblau. Dass es dabei mit dem Auswärtsspiel in Köln gleich einen eingespielten Gegner und eine heiße Atmosphäre gibt, ist aus Sicht des Rechtsverteidigers kein Nachteil. "So bekommen wir direkt mal die volle Breitseite, dann sind wir drin. In Köln ist immer etwas los."

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Lars Pollmann  
04.08.2022