Reis: "Interessant zu hören, was auf einmal in München möglich ist"

Der FC Schalke 04 hat sich drei Bundesliga-Spieltage vor Saisonende in die Lage gebracht, selbst über das eigene Schicksal im Abstiegskampf entscheiden zu können. Die Königsblauen stehen als Tabellen-15. erstmals seit Oktober oberhalb der Gefahrenzone, haben aber das auf dem Papier schwerste Restprogramm, beginnend mit dem Gastspiel beim FC Bayern am Samstag. Thomas Reis wundert sich über manche Berichterstattung im Vorfeld.

"Es ist interessant zu hören, was auf einmal in München möglich ist", zitiert die WAZ den Chefcoach. "Vor ein paar Wochen hat niemand geglaubt, dass in München was machbar ist. Jetzt denkt das jeder", so Reis. Darin liege eine Gefahr, kurioserweise scheint der Übungsleiter darauf hinwirken zu wollen, dass Schalke den Tabellenführer nicht unterschätzt. Ganz so extrem wird die Sache wohl nicht sein, dennoch ist Reis bemüht, im Vorfeld die ungemeine Qualität des FC Bayern herauszustellen.

"In München muss man leidensfähig sein"

"Wir wissen, was auf uns zukommt. In München muss man leidensfähig sein, wir werden schon auch hinter dem Ball herrennen müssen", weiß Reis. "Wir haben absoluten Respekt vor diesem Gegner. Wenn sie ins Rollen kommen, kann es sehr unangenehm werden." Dennoch wolle Schalke sich bietende Räume nutzen und die gute Ausgangslage im Tabellenkeller verteidigen. Das allerdings mit Augenmaß, was beispielsweise insgesamt fünf vorbelastete Spieler angeht, die Reis nicht für das auf dem Papier leichtere Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt verlieren will.

"Die anderen beiden Spiele sind im Schädel drin"

Vor allem Torjäger Marius Bülter wäre ein herber Verlust, weswegen es wohl kein großes Wunder wäre, wenn Reis ihn in der Startelf etwa mit Tim Skarke ersetzen würde. "Natürlich haben wir die Gelbsperren im Kopf. Wir wollen ein möglichst gutes Ergebnis erzielen. Die anderen beiden Spiele sind im Schädel drin. Vielleicht spielt jemand nicht, der vorbelastet ist", so Reis ehrlich. Keinerlei Rolle wird dabei spielen, dass Schalke ausgerechnet dem Erzrivalen Borussia Dortmund helfen würde, sollte eine Überraschung bei Bayern gelingen. "Wenn anderen Mannschaften durch uns Profit schlagen, dann ist das in Ordnung", sagt der Chefcoach. Die Einladung des Dortmunder Oberbürgermeisters Thomas Westphal, sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen zu dürfen, reizt Reis derweil überhaupt nicht. "Man könnte sich dann aber etwas anderes einfallen lassen", sinniert der Trainer.