Ratcliffe bot bei Chelsea mit

Reichster Brite will ManUnited wohl nicht kaufen

Ratcliffe ist selbst United-Fan. Foto: Getty Images
Ratcliffe ist selbst United-Fan. Foto: Getty Images

Dass der russische Einmarsch in die Ukraine gravierende Auswirkungen auf die Klublandschaft in der Premier League haben würde, dürften die wenigsten Fußballfans auf dem Zettel gehabt haben. Infolge der Invasion hat Roman Abramowitsch den FC Chelsea verkauft. Der riesige Erlös hat auch andere Besitzer aufhorchen lassen.

Zwischenzeitlich sind auch der FC Liverpool und Manchester United zu haben. Bei den Reds ist offiziell noch nicht zwingend die Rede von einem gänzlichen Verkauf, beim Rekordmeister ist dieses Ansinnen hingegen seit Montagabend explizit eine Option. Völlig offen ist aber, wer ManUnited der Glazer-Familie, den aktuellen Besitzern, abkaufen will. Schnell wurde auf der Insel über Interesse bei Jim Ratcliffe spekuliert. Der Gründer und Vorstand des Chemieunternehmens INEOS gilt als reichster Brite, sein Vermögen wird auf 13,5 Milliarden Dollar geschätzt.

Bereits bei Nizza, im Radsport und der Formel 1 aktiv

Dass Ratcliffe Interesse haben könnte, ist keineswegs aus der Luft gegriffen. Der 70-Jährige ist unter anderem Mehrheitseigner von OGC Nizza, zu seinem Portfolio gehört außerdem ein Radsportteam (INEOS Grenadiers) und ein Drittel des Mercedes-Rennstalls in der Formel 1. Zudem hatte Ratcliffe vergeblich versucht, die Übernahme von Chelsea durch ein Konsortium um den Amerikaner Todd Boehly zu torpedieren. Und wie im Oktober vom Portal The Athletic gemeldet wurde, hatte er schon im Sommer bei der Glazer-Familie den Kauf von Manchester United angefragt.

Nizza statt Premier League

All diese Vorzeichen würden Ratcliffe, der sich noch dazu als Fan der Red Devils bezeichnet, zum Favoriten auf die Übernahme des Klubs machen. Jedoch besteht offenbar kein Interesse mehr. Denn schon bei Liverpool hatte sich der ins Gespräch gebrachte Milliardär selbst aus dem Rennen genommen. "Unsere Position hat sich seit Sommer verändert und wir fokussieren uns auf Nizza und unsere Ambition, den Klub zu einem Top-Klub in Frankreich zu machen, der mit Paris Saint-Germain konkurrieren kann", zitiert das Boulevardblatt Daily Mirror einen Sprecher von Ratcliffe. "Das würde einen wesentlich besseren Ertrag für unser Investment bedeuten als wenn wir einen der hochklassigen Premier-League-Klubs kaufen." Ob sich die Lage ändert, wenn es um Manchester United geht, bleibt nun abzuwarten.

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Lars Pollmann  
23.11.2022