Wankelmütige Fohlen
Rätsel Gladbach: Herrmann im "Wechselbad der Gefühle"

Borussia Mönchengladbach gibt in der laufenden Bundesliga-Saison große Rätsel auf. Die Fohlen können in einer Woche den FC Bayern schlagen, um in der nächsten quasi mit Ansage beim FSV Mainz 05 unterzugehen. Auch Urgestein Patrick Herrmann hat keine schlüssige Erklärung für den Wankelmut der Borussia.
"Ich kriege viel mit und habe mich in den vergangenen Tagen mit dem einen oder anderen Fan unterhalten. Zunächst muss man sagen, dass es für den Verein deutlich schlimmere Zeiten gab. Aktuell haben wir aber ein Wechselbad der Gefühle, dadurch ist das alles schwer zu greifen", erklärt der 32-Jährige gegenüber der Rheinischen Post. Herrmann vermutet, dass die Mannschaft sich von Widerständen derzeit zu schnell aus der Bahn werfen lässt.
"Finden nach einem Rückschlag nicht mehr zurück"
"Individuelle Fehler passieren, aber wir finden momentan nach einem Rückschlag nicht mehr zurück. Das dürfen wir nicht zulassen. Fußballerisch kann nicht immer alles klappen, aber wir müssen uns dann aufbäumen, bis zur letzten Sekunde 100 Prozent dagegenhalten", fordert der Mittelfeldmann. Herrmann selbst spielt dabei eine untergeordnete Rolle, stand in der laufenden Saison noch nicht in der Startelf und nur einmal länger als eine gute Viertelstunde auf dem Feld.
"Kein Typ, der jeden Tag am Trainerbüro klopft"
Im neuen Jahr wurde Herrmann zweimal sogar aus dem Spieltagskader gestrichen. "Mehr als im Training auf mich aufmerksam zu machen, kann ich nicht. Ich bin aber kein Typ, der die Unzufriedenheit dann nach außen trägt oder jeden Tag am Trainerbüro klopft. Das ist nicht meine Art", betont der zweifache A-Nationalspieler. Auch ohne eine klar definierte Rolle stellt sich Herrmann stets in den Dienst der Gladbach-Mannschaft. "Egal, ob ich eine Minute, eine Halbzeit oder von Anfang an spiele. Ich mache mich in jedem Spiel so warm, als könnte ich jede Sekunde eingewechselt werden."
