VfB Stuttgart

Platzsturm-Strafe? Wehrle: "Friedliche und spontane Emotionen"

Eine vierstellige Zahl von Fans hatte nach dem Abpfiff den Rasen gestürmt. Foto: Getty Images
Eine vierstellige Zahl von Fans hatte nach dem Abpfiff den Rasen gestürmt. Foto: Getty Images

Der VfB Stuttgart hat sich am 34. Spieltag der vergangenen Saison dank des späten Siegtors von Wataru Endo gegen den 1.FC Köln und der Schützenhilfe von Borussia Dortmund auf dramatische Weise den Klassenerhalt gesichert. Bei den Schwaben brachen anschließend alle Dämme, zahlreiche Fans strömten auf das Feld, um mit der Mannschaft zu feiern. Dass dafür eine Strafe zu zahlen ist, ärgert Alexander Wehrle.

"Ich finde es schade, dass das Sportgericht friedliche und spontane Emotionen, wie wir sie nach der Rettung am 14. Mai erlebt haben, bestraft", erklärt der Vorstandschef gegenüber Vereinsmedien. Der Platzsturm "nach einem für den VfB und die ganze Bundesliga historischen Saisonfinale" sei "Ausdruck von Glück und Begeisterung" gewesen und deshalb kein Fall für eine Bestrafung des Bundesligisten, argumentiert Wehrle. Dabei betont er auch, dass der Klub sich bei seinem Sicherheits- und Präventionskonzept nichts habe zu schulden kommen lassen.

"Können von Glück sagen, das hier nicht mehr passiert ist"

Dennoch hat das DFB-Sportgericht den Einspruch der Schwaben gegen das Einzelrichterurteil abgewiesen. "Ein Strömen von mehr als 1000 Zuschauern auf den Rasen stellt ein zu hohes Risiko dar, das zu schlimmen Folgen führen kann. Wir können von Glück sagen, das hier nicht mehr passiert ist", erklärt dazu der Vorsitzende Stephan Oberholz. Stuttgart stünde jetzt noch ein Anruf des DFB-Bundesgerichts zur Verfügung, über diesen Schritt will der Klub zunächst intern beraten.

Mit Summen "gesamten Fußball solidarisch zusammenbringen"

Letztlich gilt als wahrscheinlich, dass der VfB für den Platzsturm zahlen muss. Wehrle regt dabei an, dass im Falle von Strafen "gezielt regionale und lokale Vereine mit den Summen unterstützt werden, die das DFB-Sportgericht als Sanktionen verhängt". Gerade angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Breitensport sei dies "ein dringend notwendiger Schritt, um den gesamten deutschen Fußball solidarisch zusammenzubringen", wie Wehrle erklärt. Der VfB Stuttgart etwa will die Jugendarbeit örtlicher Amateurvereine unterstützen, so er denn für die Emotionen nach dem Klassenerhalt blechen muss.

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Lars Pollmann  
20.07.2022