Dresden punktet

Nürnberg nutzt Darmstadts Patzer nicht - Kiel und Jahn siegen

Der 1. FC Nürnberg ärgerte sich über das Unentschieden gegen Dresden. Foto: Getty Images

Der 1. FC Nürnberg hat nach dem Patzer des SV Darmstadt 98 den Sprung auf Platz vier in der 2. Bundesliga verpasst. Holstein Kiel und Jahn Regensburg feierten hingegen jeweils einen 1:0-Heimsieg. 

Der SV Darmstadt 98 lieferte am Samstagabend mit einem 0:1 bei Werder Bremen die große Steilvorlage für den 1. FC Nürnberg. Die hätten mit einem Sieg gegen Dynamo Dresden an Platz drei heranrücken können. Der FCN begann mit Lino Tempelmann für Tom Krauß, Dynamo mit Agyemang Diawusie für Ransford-Yeboah Königsdörffer. 

Und der FCN machte gleich ernst mit einem Traumtor – in Person von Fabian Nürnberger! Der 22-Jährige fasste sich aus der Distanz mal ein Herz und schoss den Ball ins Netz (12. Minute). Schleimer hätte nach feiner Vorarbeit von Handwerker das 2:0 auf dem Fuß, sein Schuss ging aber knapp am linken Pfosten vorbei (15.). Ähnlich fahrlässig vergaben auch Handwerker und Duman bei ihrer Doppelchance (24.) – erst hatte Handwerker eine Flanke von Möller Daehli volles Risiko Volley genommen, den Abpraller köpfte Duman dann vorbei. Kurz vor der Pause erzielte Dynamo dann den Ausgleich und bestraften den Chancenwucher der Nürnberger. Christoph Daferner war nach Pass von Diawusie in der Mitte zur Stelle (42.). Mit dem 1:1 ging es in die Pause.

Chancen auf beiden Seiten - aber keine Tore mehr

Zur Halbzeit brachte Dynamo-Coach Capretti Heinz Mörschel für Oliver Batista Meier. Der war gleich mittendrin und bereitete die Großchance von Diawusie (48.) vor – doch sein Schuss knallte an die Latte. Für die Nürnberger kamen Taylan Duman (58./61.) und Nürnberger (61.) zu Chancen, ein weiteres Tor sollte aber nicht gelingen. Doch auch die Dresdner steckten nicht auf. Giorbelidzes Schuss konnte Mathenia ebenso abwehren wie Schröters Nachschuss (63.). Auch der eingewechselte Vaclav Drchal vergab für Dynamo die Führung. Der hatte auch in der 90. Minute seine Füße im Spiel, als Handwerker und Sörensen nur gemeinsam retten konnten. In der Nachspielzeit vergab auch der beim FCN eingewechselte Manuel Schäffler die Führung - und so blieb es beim Remis. 

Torhüter-Rotation bei Kiel und FCI

Zwischen Holstein Kiel und dem FC Ingolstadt gab es kurioserweise zwei Torhüterwechsel. Bei den Störchen rückte Thomas Dähne wieder in den Kasten für Ioannis Gelios, bei den Schanzen ersetzte Robert Jendrusch den kurzfristig verletzten Stojanovic.

Holsteins Fabian Reese näherte sich erstmals dem gegnerischen Tor an (14.), doch sein Schlenzerversuch ging knapp am Pfosten vorbei. Die erste Großchance hatte Benedikt Pichler für die Kieler auf dem Fuß. Doch Jendrusch konnte seinen Schuss parieren (31.). Mit einem feinen Solo über die Hälfte des Platzes versuchte sich Jann-Fiete Arp, doch sein Schuss (34.) ging knapp lins vorbei. Kurz danach ging Pichler im Strafraum der Kieler zu Boden und Dr. Matthias Jöllenbeck zeigte auf den Punkt - Alexander Mühling (38.) verwandelte trocken zur Führung. Die Ingolstädter suchten prompt die Antwort. Doch Picks Schuss (40.) konnte Dähne parieren. Mit der knappen Führung für Kiel gingen beide Mannschaften in die Kabine.

Knapper Kieler Heimsieg

Und Holstein kam mit Schwung. Reese (50.) probierte sich aus rund 30 Metern mit einem Überraschungversuch gegen Jendrusch. Doch sein Distanzknaller ging nur an den Pfosten. Auf der Gegenseite ließ Youngster Merlin Röhl den Ausgleich liegen (53.). Nach einem Patzer von Dähne hätte Filip Bilbija fast den Ausgleich für den FCI erzielen können (63.), doch Marco Komenda rettete in höchster Not. Und auf der Gegenseite? Da hatte Jendrusch ebenso Glück, als er bei einem Ausflug aus seinem Kasten herauskam und Pichler kommt per Kopf zum Abschluss. Knapp vorbei (65.). Die Ingolstädter, Tabellenletzter, gaben sich bis zum Schluss nicht auf, doch weil auch Nico Antonitsch vergab (85.) blieb es bei der knappen Auswärtsniederlage. 

Jahn mit Heimsieg gegen SCP

Im dritten Spiel des Sonntagmittags trafen Jahn Regensburg und der SC Paderborn aufeinander. Die Regensburger traten dabei unverändert an, beim SCP rückten mit Uwe Hünemeier, Dennis Srbeny, Kemal Ademi und Florent Muslija gleich vier Neue in die Anfangsformation. Große Chancen waren zunächst Mangelware. Die Paderborner waren trotz mutiger Anfangsphase der Regensburger etwas zielstrebiger im letzten Offensivdrittel und hätte durch Muslija (25.) in Führung gehen können. Doch nach Vorarbeit von Srebny und Marcel Mehlem vergab der Offensivspieler kläglich. Srbeny war es auch, der nach einem kurzen Tempolauf zum Schlenzer ansetzte – Jannik Huth konnte seinen Abschluss gerade noch so aus dem Kreuzeck kratzen (40.). Mit der Nullnummer trennten sich beide Teams zur Pause.

Albers erzielt Tor des Tages

Der zweite Durchgang begann mit Kai Pröger für Felix Platte auf Seiten der Paderborner und erneut chancenarm. Die beste Möglichkeit hatte für den Jahn Jan Elvedi nach Kopfballverlängerung von Benedikt Gimber (63.) – doch der Kopfball des Schweizers ging nur an die Latte. Drei Minuten später machte es Andreas Albers besser. Nach Vorarbeit von Benedikt Saller traf der Angreifer aus spitzem Winkel gegen Huth (66.). Großchancen gab es in der Schlussphase keine mehr, lediglich Beste hätte für Regensburg noch erhöhen können (85.). Der Jahn feierte den ersten Heimsieg seit November und stoppt den Abwärtstrend der letzten Wochen. Beide Teams bleiben im Mittelfeld der 2. Bundesliga. 

Benjamin Heinrich  
20.03.2022