"Ziemlich große Klappe und wenig dahinter"

Neuer Sportchef Bobic will Hertha-Image reparieren

Bobic ist kein Typ für vollmundige Ankündigungen. Foto: Imago
Bobic ist kein Typ für vollmundige Ankündigungen. Foto: Imago

Hertha BSC hat spät in der abgelaufenen Bundesliga-Saison die Kurve gekriegt und so am 33. Spieltag den Klassenerhalt gefeiert. Ein Abstieg der Alten Dame wäre ein gefundenes Fressen für ihre Kritiker gewesen, die sich regelmäßig am Hauptstadtklub abarbeiten. Fredi Bobic hält das Problem für hausgemacht.

Deshalb will der neue Sportchef das Image der Hertha reparieren. "Zuletzt hat Hertha deutschlandweit ein Bild transportiert, 'Big City Club' und so weiter, das sogar in Frankfurt so ankam, als hätte der Klub eine ziemlich große Klappe und wenig dahinter", so der zuletzt bei der Eintracht aktive Ex-Profi gegenüber dem Magazin 11Freunde. Bobic will nun kleinere Brötchen backen. 

"Teure Spieler geholt, aber es hat nicht gepasst"

Der neue starke Mann spricht nicht von der Champions League, sondern davon, Union Berlin in der Hauptstadt den Rang abzulaufen (fussball.news berichtete). Dieser Paradigmenwechsel bei Hertha dürfte auch in den personellen Entscheidungen von Bobic eine Rolle spielen. Zuletzt habe sich durch das von Lars Windhorst eingeschobene Kapital der Druck auf die Macher erhöht. "Offenbar hat man sich davon leiten lassen, dass nun schnell sportlicher Erfolg her muss. Es wurden gute, teure Spieler geholt, aber es hat nicht gepasst."

"Kader umbauen und auf gesunde Füße stellen"

Unter Bobic will Hertha nicht zuletzt auch wieder dafür stehen, eigene Talente zu fördern. "Wir müssen den Kader umbauen und auf gesunde Füße stellen. Wir müssen wieder mehr Nachwuchsspieler herlocken. Es war mal eine besondere Stärke von Hertha BSC, besondere Spieler herauszubringen", erklärt Bobic. Diesbezüglich gab es immerhin mit Marton Dardai oder Luca Netz auch in der schweren abgelaufenen Saison Lichtblicke.

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Lars Pollmann  
20.06.2021