Conference League
Nach Vorfällen in Nizza: 'Revanche' zum Köln-Endspiel?

Der 1.FC Köln hat sich mit dem Sieg in der wegen Nebels verlegten Partie beim 1.FC Slovacko ein Endspiel in der Europa Conference League besorgt. Am Donnerstag gegen OGC Nizza haben die Domstädter das Überwintern im internationalen Wettbewerb in der eigenen Hand. Neben der sportlichen Brisanz gibt es aber auch Sorgen um mögliche Begleiterscheinungen der Begegnung.
Rund um das Hinspiel Anfang September hatte es schwere Ausschreitungen mit mehreren Verletzten gegeben, der Anpfiff wurde verschoben und die Austragung des Spiels stand auf der Kippe. Die Behörden fürchten nun mögliche Revanche-Aktionen im Rahmen des Rückspiels am Rhein. Die Kölner Polizei hat im Vorfeld am Montag in einer Pressekonferenz über die geplanten Maßnahmen zum Schutz des Spiels und aller Besucher informiert, auch der FC zeigte in Person von Präsident Werner Wolf Präsenz.
1000 Krawallmacher vor Ort?
"Wir haben Erkenntnisse von rund 1000 aggressiven Störern. Rund 500 davon aus Köln, jedoch auch aus ganz Deutschland. Natürlich auch aus Frankreich selbst, aber auch aus Polen und Italien werden diese Störer erwartet", zitiert der Express Polizeieinsatzleiter Martin Lotz. Ein massives Aufgebot der Polizei soll bereits ab Mittwochabend in Köln dafür Sorgen, dass sich die Ausschreitungen aus Nizza nicht wiederholen. Zudem setzen die Sicherheitskräfte auf eine strikte Trennung der Fangruppen, Aufmärsche der Anhänger sind verboten.
"Unterscheiden friedliche Fans und gewaltbereite Störer"
In einem offenen Brief, der in deutscher und auch in französischer Sprache verfasst ist, wendet sich die Polizei auch direkt an die Fan-Lager. "Wer anderen das Erlebnis Fußball verderben will, erhält von uns die Rote Karte", heißt es darin etwa. "Als Polizei sind wir neutral und unterscheiden nicht nach Vereinsfarben. Wir unterscheiden nur zwischen friedlichen Fans und gewaltbereiten Störern." Für die Beteiligung seiner Fans an den Vorfällen vom Hinspiel war der 1.FC Köln durch die UEFA unter anderem zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 000 Euro verdonnert worden. Klar ist, dass der Kontinentalverband nun auch beim Rückspiel genau hinschaut und dass im Wiederholungsfall noch härtere Strafen drohen.
