Union Berlin

Nach Schubser: Balljunge bekommt Trikot von Becker

Becker ließ sich zu einem Schubser hinreißen. Foto: Getty Images
Becker ließ sich zu einem Schubser hinreißen. Foto: Getty Images

Union Berlin hat am Wochenende die bereits zehnte Pflichtspielniederlage am Stück kassiert. Der kometenhafte Aufstieg der Eisernen hat derzeit jeglichen Antrieb verloren, die Nerven scheinen darob bisweilen blank zu liegen. Ein Indiz lieferte nach Lesart vieler Beobachter ein Schubser von Sheraldo Becker gegen einen Balljungen von Werder Bremen.

Zur Versöhnung ein Trikot

Wohl weil der Balljunge das Spielgerät für einen schnellen Einwurf nicht rasch genug herausgab, ließ der Angreifer seinen Frust kurzzeitig an ihm aus. Zu persönlichen Schaden ist es nicht gekommen, offenbar droht dem Profi auch keine nachträgliche sportrechtliche Auseinandersetzung. Zur Entschuldigung für die unnötige Aktion bekommt der Balljunge von den Köpenickern ein Trikot zugeschickt. "Natürlich das von Sheraldo Becker", wie der Berliner Kurier Pressesprecher Christian Arbeit aus einer Pressekonferenz vor dem Pokalspiel beim VfB Stuttgart zitiert.

"Balljungen haben sich sehr clever angestellt"

In der Medienrunde äußerte sich auch Urs Fischer zu dem Thema, das am Wochenende zeitweise in den sozialen Medien hohe Wellen schlug. "Sheraldo kann sich da sicher etwas besser verhalten. Dennoch haben sich die Balljungen auch sehr clever angestellt", so der Schweizer. Die Balljungen seien darauf gedrillt gewesen, bei eigener Führung von Werder mit an der Uhr zu drehen, mutmaßt der Chefcoach der Berliner. Problematisch findet Fischer das übrigens nicht. "Ich gehe davon aus und hoffe doch sehr, dass sich auch unsere Balljungen nicht beeilen, wenn wir in Führung liegen."

"Gehört doch zum Fußball dazu"

Der 57-Jährige war nach eigener Aussage einst selbst Balljunge und kann sich gut in die Rolle hineinversetzen. 1974 habe er sein erstes Spiel absolviert. "Da gab es vorher eine Besprechung, wie man sich als Balljunge zu verhalten hat. Diese Besprechungen gibt es auch heute noch. Sowas gehört doch zum Fußball dazu", meint Fischer. Damit soll das Thema aus Sicht von Union erledigt sein. Viel wichtiger ist die sportliche Talfahrt, die inzwischen auch zu ernsthaften Diskussionen um die Jobsicherheit des Trainers geführt hat. Noch vor wenigen Wochen wäre dies absolut unvorstellbar gewesen.

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Lars Pollmann  
30.10.2023