Transfer-Analyse
Nach Irritationen: Bayern-Bosse und Tuchel sprechen sich aus

Thomas Tuchel gilt als streitbarer Trainer, der mit seinem großen Ehrgeiz bisweilen auch bei den eigenen Vorgesetzten aneckt. Beim FC Bayern ist dies zuletzt durchaus zu beobachten gewesen. Der Chefcoach ließ mit öffentlichen Worten durchblicken, dass er an der ein oder anderen Stelle nicht zufrieden mit der Kaderplanung für die laufende Saison ist. Nun ist es offenbar zu einer Aussprache gekommen.
Tuchel soll nicht als Chefkritiker auffallen
Wie die Münchner tz berichtet, gab es in den vergangenen Tagen "einen von beiden Seiten für sinnvoll erachteten intensiven Austausch". Dabei sollen die Klubchefs Tuchel klargemacht haben, welche Rolle der Trainer beim FC Bayern einnehmen soll. Es ist nicht die des Chefkritikers, der mit seinen Aussagen unnötige Unruhe entfacht. Stattdessen ist die Konzentration auf den sportlichen Kernbereich angezeigt, die Arbeit mit der Mannschaft, die nun eben zur Verfügung steht.
Beide Seiten mit Fehlern
In dieser Gesprächsrunde soll die Erkenntnis gereift sein, dass beide Seiten im Transferfenster Fehler gemacht haben. Den Bayern-Bossen ist dem Vernehmen nach sauer etwa aufgestoßen, dass Tuchel anhaltend nach einem defensivorientierten Sechser gerufen hat. Der Transfer-Ausschuss des Rekordmeisters wiederum dürfte eingestehen, dass die Personaldecke in der Abwehr dünn ist, nachdem Josip Stanisic verliehen, Benjamin Pavard trotzdem verkauft und am Deadline Day kein Ersatz geholt wurde.
Dreesen blieb gelassen
Ob die atmosphärischen Störungen damit ausgeräumt sind, bleibt abzuwarten. Zuletzt war die Rede davon, Tuchel habe mit seiner Kritik für "totales Unverständnis" gesorgt. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bewertete die Vorgänge gelassen und erklärte, es gebe "keinen Grund, hier nach Unstimmigkeiten oder ähnlichem zu suchen". Die tz betitelt ihren Bericht zur Aussprache mit den markigen Worten: "Pulverfass FC Bayern: Es knistert beim Rekordmeister".
