Neuanfang in Gladbach

Neue Kontinuität auf der Trainerbank: Mönchengladbach will es mit Farke wissen

Bild: Phillip Kofler via Pixabay
Bild: Phillip Kofler via Pixabay

Am Ende der vor kurzem zu Ende gegangenen Bundesligasaison hat sich das Trainerkarussell schnell gedreht, wie selten zuvor. Es gab gleich mehrere Trainer, die ihren Hut nehmen mussten und durch Nachfolger ersetzt wurden. Einer dieser Vereine war die Borussia aus Mönchengladbach. Nachdem die erwünschten Resultate unter Ex-Trainer Adi Hütter ausblieben und Saisonziele klar verfehlt wurden, musste man sich nach einem neuen umsehen. Das kennt die Borussia aus Gladbach wahrlich schon. So ist Daniel Farke der mittlerweile fünfte Trainer seit Herbst 2015. Dennoch hofft man am Niederrhein, dass nun endlich wieder Kontinuität in den Verein einkehren kann.

Was für den neuen Trainer spricht

Die fehlende Kontinuität und somit auch die ausbleibenden Erfolge machten es Freunden von Sportwetten schwer, auf das richtige Pferd zu setzen. Kaum eine Mannschaft spielte so unbeständig, wie die Borussia aus Gladbach in der abgelaufenen Saison. Es ist jedoch vor allem die Vita des neuen Trainers Daniel Farke, die für künftigen Erfolg spricht. Der letzte Trainer, dem das in Mönchengladbach gelungen ist, war der 64-jährige Schweizer Lucien Favre, der zwischen 2011 und 2015 eine durchaus erfolgreiche Mannschaft formte.

Auch für diese Saison war Favre wieder im Gespräch, jedoch lehnte er ein erneutes Engagement ab. Nachdem der erfolgreiche Schweizer im September 2015 überraschend zurücktrat, folgten Nachwuchs-Coach Andre Schubert, Dieter Hecking, Marco Rose und schlussendlich Adi Hütter. Jedoch brachten sie es alle nicht fertig, die Borussia in den oberen Gefilden der Bundesligatabelle zu halten. Aus einer Mannschaft, die Favre in die europäischen Plätze gebracht hatte, wurde ein Team, welches sich in der unteren Tabellenhälfte wieder fand. Am Ende waren es nicht zuletzt unterschiedliche Vorstellungen über die Spielphilosophie, die ein erfolgreiches Arbeiten am Niederrhein unmöglich machen.

Man besinnt sich auf früher

Ob man in Mönchengladbach nun zu viel gewollt hat oder ob die Spielphilosophie einfach neu überdacht wurde. Klar ist, dass Daniel Farke, der Neue an der Seitenlinie, die Borussia wieder zurück in ruhigere Gefilde führen möchte. Dafür besinnt er sich auch alter Erfolgsrezepte. Auf jeden Fall wagt man einen Schritt zurück in die erfolgreichere Vergangenheit. Unter Hütter sollte hohes Pressing gespielt werden, womit viele der Spieler jedoch ihre Probleme hatten. Die Spielweise in der neuen Saison, die Anfang August beginnen wird, soll wieder ballorientierter werden.

Auch eine Stärkung der Defensive hält Farke für dringend erforderlich. Fiel die Borussia in der vergangenen Saison vor allem dadurch auf, dass man sich vor allem in zweiten Spielabschnitten besonders viele Gegentore fing. Was in der letzten Saison in Gladbach auch fehlte, war die Einheit zwischen Trainer und Mannschaft. Auch an diesem Problem wolle man in der Sommerpause aktiv arbeiten, so Farke weiter. Seiner Meinung nach kann die Borussia nur wieder langfristig erfolgreich spielen, wenn diese Einheit aus Spielern, dem Trainer, dem Betreuerstab und natürlich den Fans gebildet und aktiv gefördert wird.

Warum Kontinuität so wichtig ist

Borussia Mönchengladbach zählt zu den Traditionsvereinen. Auch war es früher nicht üblich, die Trainer so häufig zu wechseln, wie es in der jüngeren Vergangenheit der Fall war. Deshalb ist der Wunsch nach Kontinuität besonders groß. Man wünscht sich, eine kontinuierliche und von Erfolg gekrönte Arbeit. Diese Philosophie bringt Neu-Trainer Farke von Hause aus mit. Farkes Vita steht nicht dafür, Vereine so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Seine Erfolgsgeschichte als Trainer begann im Jahre 2009 beim SV Lippstadt, wo er sechs Jahre lang erfolgreich und kontinuierlich arbeitete. Danach zog es ihn für zwei Jahre in den Nachwuchsbereich von Borussia Dortmund, bevor er dann für vier Jahre in England bei Norwich City erfolgreich arbeitete. Nun ist der gebürtige Westfale wieder in seiner Heimat angekommen und freut sich darauf, die neue Aufgabe in Mönchengladbach anzunehmen.

Der neue Trainer der Fohlen-Elf betonte in mehreren Interviews, dass es für ihn besonders wichtig ist, dass man sich zueinander bekenne. Loyalität ist demnach der wichtigste Grundpfeiler in seiner Arbeit als Trainer. Dies habe er bei seinen vorherigen Stationen als Trainer stets unter Beweis gestellt. An diesen Worten wird sich Farke wohl messen lassen müssen, sollte er die Borussia zurück zu alten Erfolgen führen und sollte er dadurch das Interesse anderer Vereine wecken. Natürlich ist noch nicht absehbar, welche Früchte Farkes Arbeit tragen wird. Wichtige Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind jedoch geschaffen. Kontinuität, Einigkeit und Loyalität dürften die wichtigsten Worte in den nächsten Wochen für die Borussia aus Mönchengladbach sein.

Die Recherche und Erstellung des Textes wurden durch einen externen Redakteur vorgenommen und stammen nicht aus der eigenen Redaktion.

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f.news  
19.06.2022