Engländer dominieren

Mit zwei Bayern: Die Top-XI der Wintertransfers

Mudryk ist Teil des Kaufrauschs von Chelsea. Foto: Getty Images
Mudryk ist Teil des Kaufrauschs von Chelsea. Foto: Getty Images

Auch wenn in einigen Ligen auch Anfang Februar noch Transfergeschäfte möglich sind, stehen die wichtigsten Deals in Europa mit dem Ablauf des Deadline Day am Dienstag fest. Mit Ausnahme der ungemein zahlungskräftigen Klubs aus der Premier League ist das Winter-Wechselfenster in den meisten Fällen eher für kleinere Arbeiten an den Kadern genutzt worden.

Die teuersten sechs und 18 der teuersten 19 festen Wintertransfers sind auf das Konto diverser englischer Klubs gegangen. Allen voran steht natürlich der Irrsinn des FC Chelsea, der im Winter alleine deutlich mehr ausgegeben hat als zum Beispiel alle Klubs aus der Bundesliga. Bei manchem Spieler, der nun für die Blues oder andere Vereine aus Englands Eliteliga kickt, ist sicher die Frage angebracht, ob sie ihrem hohen Preisschild jemals gerecht werden können. Davon will freilich kein Fan etwas wissen, der sich über die Verpflichtung eines neuen Profis inmitten der Saison freut. Bei wem ist das besonders angebracht? fussball.news hat aus allen Spielern, die im Winter den Klub gewechselt haben, eine Top-XI erstellt.

Torwart: Yann Sommer, FC Bayern

Die langfristige Verletzung von Manuel Neuer hat ein kleines Torwart-Domino ausgelöst, in dessen Rahmen die Verpflichtung von Sommer von Borussia Mönchengladbach mit zunächst 8 Millionen Euro nicht sonderlich günstig war, wenn man die kurze Restvertragslaufzeit bedenkt. Dennoch ist Sommer ohne großen Zweifel der beste Torwart, der im Januar den Verein gewechselt hat. Das soll er nach Möglichkeit vor allem in der Champions League gegen Paris Saint-Germain beweisen.

Rechter Verteidiger: Pedro Porro, Tottenham Hotspur

Lange mussten die Spurs um ihren Wunschspieler von Sporting zittern, am Deadline Day ging der Deal über die Bühne. Der offensivstarke Flügelverteidiger wird am Saisonende für 45 Millionen Euro fest nach London wechseln, wenn eine verpflichtende Kaufoption greift. Im System von Antonio Conte soll er eine Entwicklung nehmen, die der von Achraf Hakimi zu Conte-Zeiten bei Inter Mailand ähneln könnte.

Innenverteidiger: Benoit Badiashile, FC Chelsea und Jakub Kiwior, FC Arsenal

Die ganz großen Namen sind unter den zentralen Abwehrmännern im Winter-Fenster nicht gewechselt, die beiden Londoner Rivalen Chelsea und Arsenal haben eher in großes Potenzial investiert. Badiashile kostete die Blues beim Wechsel von der AS Monaco kolportierte 38 Millionen Euro, für Kiwior bekommt Spezia Calcio 25 Millionen Euro von den Gunners. Der Pole muss sich zuerst hinten anstellen, der Franzose ist bei Chelsea schon zu zwei 90-minütigen Einsätzen gekommen. 

Linksverteidiger: Joao Cancelo, FC Bayern

Ein saures Verhältnis zwischen Cancelo und Pep Guardiola bei Manchester City soll den Münchnern die kurzfristige Chance auf eine zunächst leihweise Verpflichtung des Portugiesen gegeben haben. Dass die sehr sinnvoll sein kann, liegt bei der Qualität von Cancelo außer jeder Diskussion. Beim Rekordmeister soll er das Pendant zu Alphonso Davies werden, in dieser Top-XI spielt der Rechtsfuß wie so oft bei ManCity auf der linken Seite. 

Defensives Mittelfeld: Jorginho, FC Arsenal

Die Gunners haben mit mehreren Geboten ihr bestes versucht, Jungstar Moises Caicedo von Brighton and Hove Albion loszueisen. Europameister Jorginho ist aber keineswegs ein schlechter Trostpreis. Der Routinier weiß vom FC Chelsea schließlich, wie man Titel gewinnt. So sollte seine Verpflichtung für kolportierte 11,3 Millionen Euro ein weiterer Schritt zur ersten Meisterschaft seit der Glanzzeit von Arsene Wenger sein.

Zentrales Mittelfeld: Enzo Fernandez, FC Chelsea und Weston McKennie, Leeds United

121 Millionen Euro lässt sich Chelsea den Deal mit Benfica um Fernandez kosten, der am Deadline Day nur wenige Stunden vor Transferschluss über die Bühne ging. Der teuerste Mittelfeldspieler der Fußball-Historie hat nun einen großen Rucksack auf seinem Rücken, kommt aber immerhin als frischgebackener Weltmeister nach London.

Ex-Schalker McKennie ist derweil erwartungsgemäß von Juventus 'geopfert' worden, um hohe Einnahmen am Saisonende zu ermöglichen. Sofern Leeds nicht absteigt und der US-Amerikaner genug Spiele absolviert, sollen bis zu 33 Millionen Euro fließen

Rechtsaußen: Mikhaylo Mudryk, FC Chelsea

Fernandez stellte nicht die einzige Transfersaga des Winters dar, bei der Chelsea am Ende lachen konnte. Der Ukrainer von Shakhtar Donetsk sah lange wie ein sicherer Neuzugang von Arsenal aus, dann schoben die Besitzer der Blues um US-Milliardär Todd Boehly noch ein paar Milliönchen nach. Mindestens deren 70 aber bis zu 100 können für Mudryk fällig werden. Auch für ihn ist es eine Bürde, das Talent zum Superstar hat der Dribbelkünstler aber durchaus.

Mittelstürmer: Terem Moffi, OGC Nizza

Viele Torjäger von Format sind im Januar nicht gewechselt, die großen Investitionen zielten eher auf Halb- oder Flügelstürmer ab, oder auch auf Talente wie Georginio Rutter (TSG Hoffenheim zu Leeds United). Mit Moffi gibt es aber doch einen Top-Torjäger einer großen Liga, der gewechselt ist: Nach zwölf Saisontoren für den FC Lorient ist der Nigerianer zunächst leihweise an die Cote d'Azur gekommen, Nizza hat am Saisonende eine verpflichtende Kaufoption von kolportierten 25 Millionen Euro.

Linksaußen: Cody Gakpo, FC Liverpool

Liverpool gilt in der Nachbetrachtung des Transferfensters in England als ein Verlierer, weil die vielfach geforderte Verstärkung fürs Mittelfeld zu keinem Zeitpunkt sonderlich nah schien. Wer sich an den Beginn der Wechselperiode erinnert, kann das eigentlich kaum für möglich halten. Denn den Reds war mit WM-Star Gakpo der erste dicke Fisch des Winters ins Netz gegangen. Und noch dazu hatte der Deal für 42 Millionen Euro den Erzrivalen Manchester United geärgert, weil der Rekordmeister sich bei Gakpo schon am Ziel wähnte. 

Profile picture for user Lars Pollmann
Lars Pollmann  
01.02.2023