Investoren bei mehreren Klubs

Mit Pokemon-Meme: Genua begrüßt Hertha bei 777 Partners

Hertha will mit dem neuen Investment langfristig gesunden. Foto: Getty Images
Hertha will mit dem neuen Investment langfristig gesunden. Foto: Getty Images

Hertha BSC hat am Montag die Ankunft des neuen strategischen Investors 777 Partners als Zeitenwende für die Alte Dame gefeiert. Das US-Unternehmen investiert zunächst insgesamt 100 Millionen Euro in den Verein, der laut Präsident Kay Bernstein "den Größenwahn der vergangenen Jahre ein für alle Mal beerdigen" will.

Ob das gelingen wird, muss die Zeit zeigen. Klar ist, dass es sich bei 777 um einen nicht ganz alltäglichen Investor handelt, weil wesentlich mehr Fußball-Knowhow vorhanden ist als in vielen anderen Fällen. Immerhin sind die Amerikaner schon an zahlreichen anderen Klubs beteiligt. Red Star Paris aus Frankreich, der FC Sevilla aus Spanien, Standard Lüttich aus Belgien, Vasco da Gama aus Brasilien, Melbourne Victory aus Australien sowie der FC Genua aus Italien gehören zum Portfolio von 777 Partners.

Keine Hierarchie unter den Klubs?

Dieses Modell der sogenannten Multi-Club-Ownership hat im Fußball durchaus viele Gegner. Vor allem eine hierarchische Stellung wäre aus Sicht von Beobachtern problematisch, wenn also zum Beispiel Kicker aus Brasilien über den Umweg Belgien nach Berlin transferiert würden, um dann nach Sevilla zu wechseln. Der freie Markt wird dabei ausgehebelt, es ist die Kritik, die sich immer wieder an RB Salzburg und RB Leipzig entzündet. 777 Partners schließt eine solche Hierarchie unter den Klubs öffentlich bislang aus.

 

Genua grüßt und ist auch eine Warnung

Dennoch schauen sicherlich auch viele kritische Hertha-Fans mit besonderem Auge darauf, was in den kommenden Monaten und Jahren in Bezug auf die neuen 'Geschwister-Klubs' passiert. Von Genua gab es am Montag einen Willkommensgruß im Kreis der 777-Klubs in Form eines Pokemon-Memes bei Twitter. So drollig das auch sein mag, ist der Traditionsklub aus der Hafenstadt an der italienischen Mittelmeerküste für Hertha auch eine Warnung: Der Abstieg aus der Serie A passierte dem Klub just, nachdem er aus den USA übernommen wurde. Aktuell spielt übrigens auch Sevilla in LaLiga gegen den Abstieg.

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Lars Pollmann  
14.03.2023