VfB-Sportdirektor erneuert Kritik
Mislintat legt gegen Bayern nach: "Alle haben mit der Lobby zu kämpfen"

Sven Mislintat hat nach dem Schlusspfiff im Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart (2:2) von einer unterbewussten Bevorteilung der Münchner durch die Schiedsrichter gesprochen. Einen Tag nach dem Remis hielt der Sportdirektor an seiner Aussage fest.
In der Vergangenheit wurde häufig über die Existenz eines "Bayern-Bonus" diskutiert, wenn der FC Bayern in Form eines späten Tores, eines aberkannten Gegentores oder einer milden Bestrafung seiner Spieler von strittigen Schiedsrichterentscheidungen profitierte. Nachdem der VfB Stuttgart am Samstagnachmittag in der 52. Minute nur kurz jubeln durfte, da Serhou Guirassys Tor zum 1:1 aufgrund eines diskutablen Foulspiels von Chris Führich an Joshua Kimmich aberkannt wurde, sprach Sven Mislintat dagegen von einer "Bayern-Lobby", gegen die es "schwer anzukommen" sei "in so einem Stadion, mit der Atmosphäre und dem Druck" (fussball.news berichtete).
Mislintat erneuert Bayern-Kritik
Hasan Salihamidzic, seinerseits Sportvorstand des FC Bayern, erachtete Mislintats Wortwahl als unangemessen und betonte im Sport1-Doppelpass, es überrasche ihn, "dass dieser Bayern-Bonus angemerkt wird. Den gibt es nicht, schon gar nicht in dieser Saison." Im Interview mit SWR Sport hielt Mislintat aber auch mit einem Tag Abstand an seiner Kritik fest: "Wenn du gegen Bayern München spielst, kämpfst du gegen die Lobby, die sie sich erarbeitet haben. Das ist nicht einfach für Schiedsrichter, ich kann das schon auch nachvollziehen, da wird viel Druck aufgebaut. Es ist aber auch so, dass alle damit zu kämpfen. Gerade die Teams, die gegen sie spielen und die, die in Konkurrenz um Titel mit ihnen spielen, würden sich wünschen, dass es nicht so ist." Bereits in vergangenen Duellen mit dem Rekordmeister seien kritische Szenen gegen den VfB entschieden worden, sagte Mislintat. Somit fuhren die Schwaben am Samstag mit nur einem statt drei möglichen Punkten nach Hause.