Super-League-Unterstützer

Neuer DFL-Chef? Bernd Reichart sagt ab

Die DFL könnte bald einen neuen Boss erhalten. Foto: Stuart Franklin/Getty Images
Die DFL könnte bald einen neuen Boss erhalten. Foto: Stuart Franklin/Getty Images

Axel Hellmann und Oliver Leki werden ihren Posten als Interims-Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) wie geplant abgeben. Doch wer übernimmt das Amt anschließend? Top-Kandidat soll nun Bernd Reichart sein, der zuletzt aufgrund der Super League im Fokus stand. Mittlerweile hat er aber abgesagt.

Wie vorgesehen scheiden Axel Hellmann und Oliver Leki zum 30. Juni 2023 als Interims-Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) aus. Das bestätigte Hellmann am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz: "Wir bleiben beide mit voller Kraft dem Präsidium erhalten", stellte der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt allerdings klar. Für die Nachfolge gibt es nun einen Top-Kandidaten.

Reichart äußerte sich bereits positiv über DFL

Laut dem Fachmagazin HORIZONT soll Bernd Reichart neuer DFL-Chef werden. Der 49-Jährige war bis August 2021 Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe RTL Deutschland. Danach wurde Reichart CEO des spanischen Sportmarketing-Unternehmens A22. Und dort bekam er von der Super League den Auftrag, das Projekt voranzutreiben. In diesem Zuge hat der Manager die Monopolstellung der Europäischen Fußball-Union kritisiert und erklärt, sich ein Modell wie die Deutsche Fußball Liga zu wünschen. "Die DFL ist ein wunderbares Beispiel, ein Interessenbündnis der Klubs, das sich Gedanken über wichtige strategische Entscheidungen macht. Sie diskutieren über 50+1, den Verkauf von Medienrechten, eine Play-off-Lösung. Das steht ihnen zu, weil sie alle Risiken tragen“, sagte Reichart im vergangenen Februar dem kicker.

DFL ein europäisches Vorbild

Seiner Ansicht nach sollten die Vereine auf europäischer Ebene genauso diskutieren dürfen, wie man einen besseren Wettbewerb mit konsequenter umgesetzten Finanzregeln und wirtschaftlicher Stabilität erreicht und zwar "ohne die aktuelle Feindseligkeit in der Debatte", so Reichart: "Die DFL ist nach wie vor ein DFB-Mitgliedsverband. Ist so etwas denkbar: eine sich selbst organisierende Super League als UEFA-Mitgliedsverband?" Weil die DFL ein Interessenbündnis der Klubs darstellt und dort Entscheidungen gemeinsam gefällt beziehungsweise mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit besiegelt werden, wurde dort zuletzt erst gegen den Einstieg eines Investors abgestimmt (fussball.news berichtete).

Update 26. Mai, 10.30 Uhr: Reichart sagt der DFL ab.

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Adrian Kühnel  
26.05.2023