Nach dem Abstieg
Mattuschka: Bielefeld "warnendes Beispiel" für Hertha

Hertha BSC hat sich im DFB-Pokal den Frust aus den beiden Auftaktniederlagen in der 2. Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf und gegen den SV Wehen Wiesbaden von der Seele geschossen. Als einziges Team wartet die Alte Dame im Unterhaus noch auf die Torpremiere der neuen Spielzeit. Torsten Mattuschka glaubt, dass sich die Berliner in Acht nehmen müssen.
Hertha sei für ihn "eine Wundertüte", erklärt der TV-Experte gegenüber Sport Bild. "Bielefeld sollte ein warnendes Beispiel sein. Die Arminia startete vergangene Saison als Bundesliga-Absteiger mit vier Niederlagen und wurde in die 3. Liga durchgereicht", erinnert Mattuschka. Die Ostwestfalen trennten sich seinerzeit nach dem 4. Spieltag von Trainer Uli Forte, Nachfolger Daniel Scherning erging es allerdings nicht viel besser. Ganz so düster sieht der Ex-Profi die Prognose bei Hertha nicht.
"Neue Identität" das Wichtigste
"Sie werden noch einiges am Kader machen. Sollte zum Beispiel Diego Demme kommen, wäre das ein richtiges Brett. Darum glaube ich nicht daran, dass Hertha nochmals abstürzt, aber auch nicht direkt wieder aufsteigt", so Mattuschka. Wichtig sei dabei vor allem, dass der Klub zur Ruhe kommt "und eine neue Identität geschaffen wird". Hertha leide noch immer an den Folgen des Versuchs, in die Bundesliga-Spitze zu stoßen, der mit den Millionen von Investor Lars Windhorst unternommen wurde.
"Dardai genau die richtige Identifikations-Figur"
"Was in den vergangenen Jahren dort passiert ist, dass allein über 370 Millionen Euro verbrannt wurden, das ist ja absurd", urteilt Mattuschka. "Darum sehe ich in Pal Dardai als Trainer auch genau die richtige Identifikations-Figur." Der Ungar steht wie kein Zweiter für den oft propagierten 'Berliner Weg' und die Hinwendung zum eigenen Nachwuchs. Zudem hat Dardai im Umfeld mehr Kredit, als ihn ein nach dem Abstieg verpflichteter externer Trainer genossen hätte.
