Kein WM-Ticket

Matthäus stimmt Flick zu: "... dann ist nun mal kein Platz für Hummels"

Für Hummels gab es vergangene Woche nur schlechte Nachrichten. Foto: Getty Images
Für Hummels gab es vergangene Woche nur schlechte Nachrichten. Foto: Getty Images

Die womöglich größte Überraschung bei der Nominierung des 26-köpfigen WM-Kaders von Deutschland stellte das Fehlen von Mats Hummels auf der Liste dar. Der Abwehrchef von Borussia Dortmund hatte sich wegen starker Leistungen in der Bundesliga und Champions League große Hoffnungen auf ein Comeback im DFB-Team gemacht. Lothar Matthäus stimmt Hansi Flick in dessen Einschätzung der Personalie aber zu.

"Wenn man wie mit Borussia Dortmund 20 Meter vor dem eigenen Tor gegen Manchester City verteidigt und Stellungsspiel das A und O ist, dann würde kein Weg an Mats vorbeiführen", schreibt der TV-Experte in seiner wöchentlichen Sky-Kolumne. Der Stil von Flick, den er schon beim FC Bayern so erfolgreich gepflegt hatte, sei aber eben ein anderer. "Hansis Mannschaften müssen sehr hoch, teilweise in der gegnerischen Hälfte, verteidigen und dafür braucht es schnellere Spieler", so Matthäus.

"Das sind nicht die Qualitäten des Dortmunders"

Dass der Bundestrainer so etwa auf Antonio Rüdiger, Nico Schlotterbeck und Niklas Süle anstelle von Hummels baue, sei nur nachvollziehbar. "Wenn Hansi auf Spieler mit dieser Qualität und diesen Eigenschaften setzt, ist nun mal kein Platz für Mats da. Hohes Pressen, viele Sprints, das sind nicht die Qualitäten des Dortmunders." Damit wolle Matthäus Hummels' Qualitäten nicht absprechen, es seien schlichtweg nicht die, die bei der WM in Katar gefragt sein werden.

"Richtiges Signal für die Glaubwürdigkeit von Hansi Flick"

Zudem hätte sich der Rekordnationalspieler nicht vorstellen können, dass Hummels erst im Verlauf des Turniers in die Mannschaft rutscht, wenn etwa die mutmaßlich engen K.o.-Spiele anstehen. "Eine Innenverteidigung ändert man bei einem Turnier nicht einfach so. Deshalb kann ich Hansis Entscheidung verstehen. Auch für die Glaubwürdigkeit von Hansi Flick innerhalb der Mannschaft war es das richtige Signal", urteilt Matthäus. Dass bei der Nichtberücksichtigung von Hummels ausschließlich sportliche Beweggründe entscheidend waren, ist freilich schwer vorstellbar.

Profile picture for user Lars Pollmann
Lars Pollmann  
14.11.2022