Bayern-Coach angezählt
Matthäus kritisiert Tuchel: "Hat Verunsicherung noch vergrößert"

Der FC Bayern wechselte Ende März den Trainer: Thomas Tuchel übernahm für Julian Nagelsmann. Während die Münchner zum damaligen Zeitpunkt noch Aussichten auf alle drei Titel hatten, besteht nun nur noch eine minimale Chance auf die Meisterschaft. Grund für TV-Experte Lothar Matthäus, um mit Tuchel hart ins Gericht zu gehen.
Thomas Tuchel übernahm den FC Bayern mit der Ambition, das Triple zu gewinnen. Möglichkeiten hatte er dazu. Doch unter dem 49-Jährigen schied der Rekordmeister in der Champions League und im DFB-Pokal jeweils im Viertelfinale aus, in der Bundesliga ist vor dem letzten Spieltag Borussia Dortmund Tabellenführer. Bayern steuert somit auf die erste titellose Saison seit 2011/12 zu.
"Die Mannschaft funktioniert nicht"
Lothar Matthäus fällt deshalb bei Bild ein knallhartes Urteil: "Natürlich wurden auch schon vor dem Trainerwechsel viele Fehler gemacht, die schließlich zu dieser Situation geführt haben. Aber die Mannschaft, die unter Nagelsmann noch auf Triple-Kurs lag, spielt unter Tuchel schlechter." Der Ex-Bayern-Profi meint: "Der Kader ist individuell so stark besetzt, dass man mit ihm mindestens Meister werden muss. Aber die Mannschaft funktioniert nicht, weil jeder mit sich selbst beschäftigt ist."
Das bemängelt Matthäus an Tuchel
Und das hat Tuchel laut Matthäus bis dato nicht in den Griff bekommen. "Tuchel hat die Verunsicherung noch vergrößert, weil er auf seinen Pressekonferenzen, die mir etwas eigenartig vorkommen, immer davon redet, wie schwierig alles ist und was alles nicht funktioniert, statt sich vor die Mannschaft zu stellen. Dazu die unnötige Müller-Diskussion und zu viele Positionswechsel", urteilt der Weltmeister von 1990. Aufgrund von Tuchels Personalentscheidungen fragt Matthäus: "Wie sollen da Stabilität und Sicherheit entstehen?"
Matthäus sieht "großen Druck" für Tuchel
Nun sieht der TV-Experte das Image des Bayern-Trainers bereits beschädigt: "Natürlich hat er schon jetzt großen Druck für die nächste Saison. Auch deshalb fordert er neue Spieler. Aber dass in der alles entscheidenden Meisterschafts-Phase Namen wie Declan Rice, Adrien Rabiot oder Julian Alvarez durchgesickert sind, hat zusätzlich zur Verunsicherung der Mannschaft beigetragen." Und so wird der FC Bayern möglicherweise am kommenden Samstag (15.30 Uhr) erstmals seit elf Jahren nicht die Bundesliga gewinnen und die Saison titellos beenden.
