Beim 2:2 in München
Matarazzos Ärger über annulliertes Tor: "Darf er nicht zurückpfeifen"

Der VfB Stuttgart hat sich ein 2:2-Unentschieden beim FC Bayern erkämpft und hätte mit etwas mehr Glück beim Rekordmeister gewinnen können. Pellegrino Matarazzo störte sich deshalb an einer Entscheidung des Unparteiischen.
Zur Halbzeitpause führte der FC Bayern mit 1:0 gegen den VfB Stuttgart, doch genau wie über weite Strecken der ersten Hälfte boten die Schwaben auch nach dem Seitenwechsel eine ordentliche, weil mutige Leistung. In der 52. Minute folgte die augenscheinliche Belohnung, nachdem Chris Führich den Ball im Münchner Strafraum gegen Joshua Kimmich eroberte und Serhou Guirassy bediente, der das Leder nur noch einschieben musste. Da sich Kimmich nach einem leichten Zupfer von Führich jedoch fallen ließ, sah sich Schiedsrichter Christian Dingert die Szene noch einmal in der Review-Area an und entschied auf Foulspiel des VfB.
Matarazzo kritisiert: "Es kann nicht so viel Kraft erzeugt werden"
Zwar traf Führich nur fünf Minuten später selbst zum Ausgleich und Guirassy erzielte in der Nachspielzeit per Elfmeter das 2:2 (90.+2), nachdem Jamal Musiala den FC Bayern in Minute 60 wieder auf Kurs gebracht hatte, das nicht gegebene erste Tor sorgte bei Pellegrino Matarazzo dennoch für Ärger: "Wenn man den Bodycheck von Leon Goretzka in der ersten Halbzeit nicht pfeift, kann man auch das Foul von Chris Führich nicht pfeifen", sagte der VfB-Coach bei Sky. Eine Überprüfung durch die Bilder des Video-Assistenten seien zudem wenig zielführend, da die Intensität des Zweikampfes durch die Zeitlupe verzerrt werde: "Wenn man ein Standbild erzeugt, kann man nicht erkennen, wie viel Druck drauf ist, um zu ziehen. Im normalen Ablauf ist es ein kurzer Kontakt, es kann nicht so viel Kraft erzeugt werden. Deswegen finde ich, dass Kimmich sich fallen lässt und man das Tor nicht zurückpfeifen darf."
Mislintat: "Da wäre mehr drin gewesen"
Sportdirektor Sven Mislintat kritisierte ebenfalls Dingerts Entscheidung, den Treffer nicht zählen zu lassen. Auch deswegen habe die Mannschaft den ersten Saisonsieg verpasst: "Wenn die erste VAR-Entscheidung nicht so ausfällt, wie sie ausfällt, plus der Lattenschuss von Serhou — da wäre mehr drin gewesen. Es war ein verdienter Punkt. Die erste VAR-Entscheidung ist falsch, das Tor zurückzunehmen. Da müssen wir das Unentschieden nehmen." So aber belegen die Stuttgarter mit fünf Punkten aus sechs Spielen den 13. Tabellenplatz.