Stuttgart vs. Hamburg
Magath vor Relegation: "HSV wird sich nicht kampflos ergeben"

Mit dem VfB Stuttgart und dem HSV treten zwei Ex-Klubs von Felix Magath in der Relegation gegeneinander an. Wenngleich die Stuttgarter laut ihm den besseren Kader besitzen würden, seien die Hanseaten aber nicht chancenlos.
Für wen schlägt Felix Magaths Herz in der Relegation: für den VfB Stuttgart oder den HSV? "Ich habe gelernt, das Herz Zuhause zu lassen. Ich versuche, rational heranzugehen. Die Begegnung ist hochinteressant: zwei Traditionsklubs, die eigentlich beide in die Bundesliga gehören. Das Duell ist offen wie selten. Wobei: der Bundesligist hat fast immer gewonnen", sagt der 69-Jährige im Interview mit der Bild. Seitdem die Relegation 2009 wieder eingeführt wurde, setzte sich in bisher 14 Relegationen elfmal der Erstligist und nur dreimal der Zweitligist durch.
"Das darf doch nicht der Anspruch des HSV sein!"
Trotzdem meint Magath: "Wenn etwas eindeutig scheint, gehöre ich zu denen, die eher dazu tendieren zu sagen: irgendwann muss es mal anders sein." Und sagt: "Sagen wir mal so: Wäre der HSV an der Börse, würde ich vielleicht HSV-Aktien kaufen." Sollte den die Hamburger den Aufstieg verpassen, gingen sie in ihre sechste Zweitligasaison. "Es macht mir leider manchmal den Eindruck, dass man sich in Hamburg damit abgefunden hat, dass in der 2. Liga auch Fußball gespielt wird", bedauert Magath. "Auch die Fans. Fast alle Spiele ausverkauft, die Stimmung super. Aber wenn ich mir die Tabelle anschaue: Dritter hinter Heidenheim und Darmstadt – das darf doch nicht der Anspruch des HSV sein!"
"Der VfB ist nicht gewachsen als Mannschaft"
Nichtsdestotrotz sieht Magath den HSV in der Relegation nicht chancenlos. "Der HSV wird sich nicht kampflos ergeben. Er hat die am besten besetzte Mannschaft der 2. Liga gehabt. Hat das meiste Geld ausgegeben für den Kader. Es wäre fatal, wenn die Verantwortlichen des VfB das unterschätzen würden", so der einstige Bundesliga-Coach, der zwar glaube, "dass der VfB bessere Einzelspieler hat als der HSV. Dennoch ist der VfB ja nicht gewachsen als Mannschaft."
"So kann man keine Mannschaft bilden"
Seine Erklärung: "Die Philosophie der letzten Jahre war, gute junge Spieler zu holen und teurer weiterzuverkaufen. Das ist schön, um ab und zu mal ein paar Millionen einzunehmen. Aber so kann man keine Mannschaft bilden. Der VfB spielt ja auch schon das zweite Jahr gegen den Abstieg." Spannend wird es allemal. Am 1. Juni (20.45 Uhr) kommt es in der Mercedes-Benz Arena zum Relegations-Hinspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem HSV. Am 5. Juni (20.45 Uhr) findet dann das Rückspiel im Hamburger Volksparkstadion statt.
