Kritik an Nagelsmann
Linksverteidiger Havertz? Matthäus: "Ein Schlag ins Gesicht"

Lothar Matthäus hat Kai Havertz' Einsatz im Länderspiel zwischen Deutschland und der Türkei (2:3) als Linksverteidiger scharf kritisiert. Dauerhaft dürfe der eigentlicher Angreifer diese Rolle nicht einnehmen, so der Rekordnationalspieler.
Geht es nach Julian Nagelsmann, könnte Kai Havertz für Deutschland dauerhaft als linker Schienenspieler agieren. In den Augen des Bundestrainers bringt der Profi des FC Arsenal alle notwendigen Qualitäten mit, und aufgrund des Konkurrenzkampfes in der Offensive biete sich für ihn die Chance, sich auf anderem Wege in der Mannschaft zu etablieren (fussball.news berichtete).
Matthäus: "Ich hoffe, dass es nicht mehr vorkommt"
In seiner Kolumne für Sky Sport äußerte Lothar Matthäus deutliche Kritik an Nagelsmann: "Ich akzeptiere, dass der Bundestrainer etwas ausprobieren wollte, aber ich hoffe, dass es nicht mehr vorkommt - obwohl Havertz gegen die Türkei noch einer der besseren Spieler war." Wenn Havertz' Qualitäten in der DFB-Elf zum Tragen kommen sollen, "muss ich einen Platz finden, wo er die Extraklasse, die er teilweise noch während der letzten WM verkörpert hat, zeigen kann", so der TV-Experte.
"Es kann keine Dauerlösung sein"
Im Laufe seiner Karriere ist Havertz als Zehner, Achter, falsche Neun und rechter Flügelspieler zum Einsatz gekommen. "Es kann keine Dauerlösung sein, wenn ich einen der besten deutschen Offensivspieler der vergangenen Jahre auf einmal Außenverteidiger spielen lasse", schreibt Matthäus, "das ist auch ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die zuletzt dort gespielt hatten, auch wenn es auf der linken Abwehrseite zuletzt Probleme gab." So saß der etatmäßige Linksverteidiger David Raum über 90 Minuten auf der Bank - und auch für Robin Gosens, der wegen der Geburt seines Kindes auf die Länderspiele verzichtet hat, könnte die Luft dünner werden, sollte Havertz linker Joker bleiben.