Freiburg-Finanzchef gegen Gleichverteilung

Leki: "Verhältnis von sportlichem Erfolg zu finanziellem Einsatz honorieren"

Leki sieht Handlungsbedarf, aber will keine Gleichmacherei. Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images
Leki sieht Handlungsbedarf, aber will keine Gleichmacherei. Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images

Durch die Coronakrise hat sich die Anfälligkeit des Wirtschaftssystems Profifußball offenbart. Die resultierende Diskussion dreht sich um Grundsätze wie den Verteilungsschlüssel von TV-Einnahmen. Mit diesem Instrument wollen manche Akteure auch für mehr Spannung im Wettbewerb sorgen. Oliver Leki sieht durchaus Handlungsbedarf.

"Ich halte nichts von einer Gleichverteilung, weil das dem Leistungsgedanken im professionellen Sport völlig zuwiderläuft", so der Finanzchef des SC Freiburg gegenüber dem kicker. Grundsätzlich solle der sportliche Erfolg, "der sich nun mal im Tabellenplatz ausdrückt" weiterhin die wichtigste Rolle bei der Verteilung von TV-Geldern spielen. "Was mir da aber fehlt, ist eine Komponente, die das Verhältnis von sportlichem Erfolg zu finanziellem Einsatz honoriert", so Leki.

"Anreiz zur Überinvestition entgegenwirken"

Es sei schließlich auch eine "Leistungsdimension", die es zu beachten gelte. Vereinfacht ausgedrückt hält der Macher vom SC Freiburg es für beachtlicher, mit einem geringeren Etat neunter zu werden, als mit einem hohen Etat Platz acht zu erzielen. "Dies würde auch dem Anreiz zur Überinvestition entgegenwirken, was wiederum zur wirtschaftlichen Stabilität beiträgt", argumentiert Leki. 

"Sicher relevanter"

Ganz uneigennützig scheint die Idee nicht, schließlich spielt der SC Freiburg häufig über seine vermeintlichen Verhältnisse, was die Bundesliga-Tabelle angeht. Leki meint jedoch, es sei ein Instrument, das vielen Vereinen zugute kommen könnte. "Es wäre sicher relevanter als das, was ein Klub vor zehn oder 20 Jahren erreicht hat", so das DFL-Präsidiumsmitglied. Das ist wohl ein Wink mit dem Zaunpfahl an das Team Marktwert, das als Zusammenschluss von Traditionsvereinen vor einigen Jahren mehr TV-Gelder für die etablierteren Klubs der Bundesliga erwirken wollte.

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Lars Pollmann  
14.09.2020