"Lässt noch einiges liegen": Flick stachelt Süle an

Die deutsche Männernationalmannschaft bestreitet vor der Sommerpause noch Testspiele gegen die Ukraine, in Polen und gegen Kolumbien. Hansi Flick hat für den Dreierpack einige im März geschonte Profis zurück in den Kader berufen. Niklas Süle fehlt im Aufgebot des Bundestrainers. Der will den Abwehrmann von Borussia Dortmund damit offenbar anstacheln.

"Ich finde, er lässt noch einiges liegen. Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht", erklärt Flick gegenüber der FAZ. Diesen Schritt brauche es, damit Süle alles aus sich herausholt. "Für mich könnte Niki einer der besten Innenverteidiger sein, die es gibt. Sein Potenzial ist riesig", betont der Bundestrainer. Bei der Nationalmannschaft hat Süle es aus seiner Sicht aber noch nicht oft genug abgerufen.

"Das entspricht nicht meiner Mentalität"

"Ich finde, jeder Nationalspieler sollte den Anspruch haben, das Maximum aus seinem Potenzial zu machen. Mit weniger durchkommen – das entspricht nicht meiner Mentalität", erklärt Flick. Eine "Gefahr" für Süle sei dabei, dass er in der Bundesliga oftmals nur 80 Prozent seines Leistungsvermögens abrufen müsse. Die neuerliche Nichtberücksichtigung für den DFB-Kader ein Jahr vor der Heim-EURO soll ihn nun wohl anstacheln.

"Die zehn Prozent, die fehlen, die machen es eben aus"

Ein Faktor ist dabei offenbar der Auftritt von Süle bei der WM in Katar. Der 27-Jährige stand in allen drei DFB-Spielen über 90 Minuten auf dem Platz, konnte dem Team aber keinen Halt geben. "Ich war zu 90 Prozent zufrieden. Aber die zehn Prozent, die fehlen, die machen es eben aus. Um die geht's mir", sagt Flick nun. Im Länderspiel-Dreierpack setzt er auf die Innenverteidiger Matthias Ginter, Antonio Rüdiger, Nico Schlotterbeck und Malick Thiaw. Der Bundestrainer hat bereits angekündigt, in den Partien eine Dreierkette einstudieren zu wollen.