Rasches RB-Aus

Kritik an Eberl wächst: "Sieht bei der Glaubwürdigkeit schlecht aus"

Max Eberl ist nicht mehr Sportchef von RB Leipzig. Foto: Getty Images.
Max Eberl ist nicht mehr Sportchef von RB Leipzig. Foto: Getty Images.

Max Eberl hat sein Engagement bei RB Leipzig mit Leib und Seele verteidigt, doch nach weniger als einem Jahr muss der 50-Jährige den Klub aufgrund eines fehlenden Bekenntnisses seinen Hut nehmen. Stefan Effenberg nimmt Eberl als zunehmend unglaubwürdig wahr, für den FC Bayern spiele das aber keine Rolle, mutmaßt der Ex-Profi.

Als im September 2022 bekannt wurde, dass Max Eberl im Dezember desselben Jahres bei RB Leipzig als Geschäftsführer Sport anheuern würde, freute sich der vorherige Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach auf einen ambitionierten und wachsenden Verein mit großem Potenzial, welches sich über die gesamte Region strecke (fussball.news berichtete). Seine einstige Kritik an den zahlreichen Transfers zwischen Leipzig und Red Bull Salzburg war plötzlich vergessen, aufgrund der unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten habe er als Patron der Borussia nun einmal polemisch agiert - bis sich nach dem Rücktritt inklusive Auszeit die Chance ergab, die Seiten zu wechseln.

Effenberg: "Mega konsequent vom Verein"

Retrospektiv sorgen diese Aussagen für Verwunderung, da die Verantwortlichen von RB Leipzig in den vergangenen Monaten nie das Gefühl hatten, Eberl identifiziere sich zu 100 Prozent mit dem Verein und der Stadt. Am Freitag wurde schließlich die Reißleine gezogen, im Sport1-Doppelpass äußerte sich Stefan Effenberg lobend zur Vorgehensweise der RB-Bosse: "Ich fand es mega konsequent vom Verein, dass die Entscheidung auch vor so einem Spiel knallhart getroffen wurde."

"Interessiert das den FC Bayern?"

Seit Mai wird Eberl zum wiederholten Male beim FC Bayern gehandelt, sein Herzensverein macht ihm offenbar Avancen, wegen denen er offenbar zu grübeln begann. "Max Eberl war schon ein Kandidat bei Bayern, als er bei Borussia Mönchengladbach war. Das kam immer wieder auf. Wahrscheinlich wird es dazu kommen", sagte Effenberg über ein mögliches Engagement beim deutschen Rekordmeister. Eberl würde dadurch zunehmend an Authentizität einbüßen, für die Bayern-Bosse spiele das allerdings keine Rolle, betonte Effenberg: "Bei der Glaubwürdigkeit sieht Max Eberl schlecht aus. Interessiert das den FC Bayern? Nein. Das Geschäft ist schnelllebig, so ist der Fußball." Nichtsdestotrotz bleibt abzwuarten, ob beide Parteien auf einen Nenner kommen werden.

Florian Bajus  
01.10.2023