Transfer zu ManUnited
Kritik an Casemiro: "War bei Real nie ein großer Spieler"

Casemiro hat einen emotionalen Tag hinter sich. Am Montag kullerten die Tränen beim Abschied von Real Madrid, wenige Stunden später jubelte der Brasilianer über den Sieg der neuen Kollegen bei Manchester United über den Erzrivalen FC Liverpool. Die Red Devils lassen sich den Mittelfeldmann dem Vernehmen nach über 70 Millionen Euro Ablöse kosten. Dafür gibt es nicht nur Lob.
Der frühere Weltklasse-Profi Graeme Souness etwa kann dem Deal aus Sicht von United nur wenig abgewinnen. "Sie bekommen einen steady Eddie", sagt der Schotte bei talkSPORT. Gemeint ist damit ein grundsolider Spieler, der wenige Ausreißer nach oben oder unten in seinen Leistungen hat. "Er hat mit großen Spielern gespielt, aber er ist selbst kein großer Spieler und ist auch nie ein großer Spieler gewesen", so Souness.
"Nie darauf gefreut, Casemiro spielen zu sehen"
Casemiro habe in erster Linie Glück gehabt, in dem erfolgreichen Team von Real Madrid an der Seite von vielen herausragenden Einzelspielern agiert zu haben. "Ich habe mich nie darauf gefreut, Casemiro spielen zu sehen. Karim Benzema, klar, und die anderen Spieler, definitiv. Aber ich bin nie gespannt darauf, ihn kicken zu sehen", ätzt Souness. Unter anderem fehle es dem 30-Jährigen an Qualitäten im Passspiel, generell sei der Nationalspieler kein Mittelfeldmann, der seine Nebenleute einsetzt. Tatsächlich wird sicher spannend sein, wie Casemiro aussieht, wenn er nicht neben Ballmagneten wie Toni Kroos und Luka Modric, sondern zum Beispiel neben einem ehrlichen Arbeiter wie Scott McTominay zum Einsatz kommt.
"Das ist typisch für ManUnited"
Für Souness stehen die Zeichen eher schlecht, dass sich der Deal unter diesen Bedingungen für ManUnited lohnen wird. "Er ist 30 Jahre alt, es sind 60 Millionen Pfund plus Bonuszahlungen. Das ist typisch für ManUnited, sie zahlen immer drauf bei Spielern." Fakt ist: Casemiro war bei Real Madrid in den vergangenen Jahren unter allen Trainern gesetzt und hat fünfmal die Champions League gewonnen. Fakt ist auch: Souness gibt als Experte gerne besonders kontroverse Statements ab. Seine Privatfehde mit Paul Pogba war in den vergangenen Jahren regelrecht legendär. Ob sich der Schotte, der seine beste Zeit als Profi ausgerechnet bei Liverpool hatte, nun ein neues 'Opfer' gesucht hat, wird sich zeigen.
