Abschied in der Schwebe
Klublegende: Bayern soll bei Pavard "einmal Kante zeigen"

Der FC Bayern und Inter Mailand sind sich laut übereinstimmenden Medienberichten über einen Transfer von Benjamin Pavard nach Italien einig. Abhängen soll der Deal von der Suche der Münchner nach einem Nachfolger. Zuletzt wurde gegenüber dem Franzosen der Vorwurf laut, er wolle die Freigabe seines Arbeitgebers provozieren. Jean-Marie Pfaff hat dazu eine klare Meinung.
"Ein Jahr auf die Tribüne"
"Ich warte auf den Tag, an dem ein Verein einmal hart bleibt und einen Spieler ein Jahr auf die Tribüne setzt", schreibt die Torhüter-Legende in einem Beitrag für die Münchner Abendzeitung. Dies könne Signalwirkung haben, nachdem das Phänomen der Spieler zunehme, die ihren Wechsel erzwingen wollen. "Ich würde es begrüßen, wenn die Münchner in dieser Situation einmal Kante zeigen und Pavard die Freigabe verweigern würden. Damit einmal ein Zeichen gesetzt wird, nach dem Motto: Ihr könnt euch auch nicht alles erlauben", so Pfaff.
"Unkollegiales Verhalten"
Pavard wirft er dabei "unkollegiales Verhalten" vor. Es sei etwa aus dem Klub zu hören, dass der Franzose mit Lustlosigkeit im Training auffalle und insgesamt den Eindruck erwecke, mit seiner Zeit in München abgeschlossen zu haben. Pfaff fände an dieser Stelle wesentlich mehr Dankbarkeit gegenüber dem Klub angebracht, mit dem der Verteidiger große Erfolge feiern konnte. "Er vergisst, was der FC Bayern ihm alles ermöglicht hat."
Kann 2024 ablösefrei gehen
Der Belgier zählt auf: "Er hat mit den Münchnern 2020 die Champions League, die Klub-Weltmeisterschaft und den UEFA Supercup gewonnen, wurde zudem mit dem FC Bayern viermal deutscher Meister und gewann den DFB-Pokal." Dass Pavard dabei zumeist nicht auf seiner Lieblingsposition als Innenverteidiger spielen durfte, sei kein Grund, seinen Abschied übers Knie zu brechen. Stattdessen müssen Profis aus Sicht von Pfaff wohl daran erinnert werden, dass sie gültige Verträge unterschrieben haben. Ohne Freigabe in den kommenden sieben Tagen wird Pavard den Rekordmeister höchstwahrscheinlich 2024 ablösefrei wechseln.
