FC Bayern

"Kimmich ist nicht irgendein Spieler": Matthäus-Kritik an Tuchel

Kimmich wurde gegen Leverkusen nach knapp einer Stunde ausgewechselt. Foto: Getty Images
Kimmich wurde gegen Leverkusen nach knapp einer Stunde ausgewechselt. Foto: Getty Images

Der FC Bayern hat am Freitagabend in einem spannenden Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen die ersten Verlustpunkte der neuen Bundesliga-Saison verzeichnet. Zum Thema wurde im Anschluss an das 2:2 eine Auswechslung von Joshua Kimmich nach knapp einer Stunde. Lothar Matthäus nimmt sie zum Anlass für Kritik an Thomas Tuchel.

"... solange ich keinen anderen habe"

"Joshua Kimmich ist nicht irgendein Spieler, sondern einer der drei Kapitäne im Team des FC Bayern und der Sprecher der jungen Generation. Er interpretiert die Sechser-Position vielleicht anders als Thomas Tuchel es gerne hätte. Aber solange ich keinen anderen habe oder bekommen habe, muss ich als Trainer Kimmich stark machen", fordert der Rekordnationalspieler in seiner wöchentlichen Sky-Kolumne. Tuchel hatte zur Auswechslung des Nationalspielers knapp erklärt, er habe sich an die Vorgabe der medizinischen Abteilung gehalten.

"Als Trainer verlierst du deinen Spieler"

Kimmich selbst schien davon wenig zu halten, warf Journalisten in der Mixed Zone entgegen, sie sollten den Trainer fragen, als es um seine Auswechslung ging. "Wenn ich Kimmich in der Mannschaft habe und weiß, dass er ein Leadertyp ist und dass er den Unterschied ausmachen kann, dann muss ich ihn auf seiner Position stärken. Als Trainer verlierst du deinen Spieler, wenn du ihm nicht mehr das Vertrauen schenkst", unkt Matthäus nun. Tuchel habe sich in der Öffentlichkeit zu oft und zu deutlich mit Worten geäußert, die am Status von Kimmich nagen, so der Vorwurf.

"Ein Leader muss auch mal anecken"

"Der Spieler Kimmich und seine Mentalität sollen sich nicht verändern. Er ist einer, der sich auch persönlich hohe Ziele steckt. Das gefällt nicht immer allen, aber ein Leader muss auch mal anecken und Reizpunkte setzen", weiß Matthäus. Die Episode aus dem Leverkusen-Spiel sei nun "das i-Tüpfelchen auf der ganzen Geschichte, die ihn in den vergangenen Monaten verfolgt hat". Klar ist: Kimmich bleibt im Fokus. Ein Besuch auf dem Oktoberfest, bei dem er auch Ex-Sportchef Hasan Salihamidzic traf, wird da schnell zur Gelegenheit, bei der "Kimmich seinen Topspiel-Frust runterspült", wie die Bild-Zeitung formuliert.

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Lars Pollmann  
19.09.2023