VfB Stuttgart
"Keine Briefkastenfirma": Wehrle verteidigt Wettsponsor

Der VfB Stuttgart hat die Vorbereitung auf die neue Saison über weite Strecken mit blanker Brust bestritten. Erst vorige Woche gelang es den Schwaben, einen neuen Hauptsponsor zu präsentieren. Der neue Partner stößt aber auf ein geteiltes Echo. Viele Anhänger ärgern sich über das Engagement des französischen Wettanbieters Winamax.
Bei zahlreichen Fanszenen in der Bundesliga ist die Zusammenarbeit mit Wettsponsoren verpönt, Spielsucht gilt als wachsendes gesellschaftliches Problem, gerade unter den unter Fußballfans besonders stark vertretenen Bevölkerungsgruppen der jungen Männer. Dass der eigene Lieblingsklub so prominent für Wettanbieter wirbt, ist dieser Tage beim VfB, aber auch bei Hertha BSC in der 2. Liga ein kontroverses Thema. Alexander Wehrle verteidigt den Vertragsabschluss mit Winamax jedoch.
"Marktführer in Frankreich"
"Winamax ist Marktführer in Frankreich, fünf Vereine in Frankreich sind Partner von Winamax und sie wollen jetzt eine Markteinführung in Deutschland hinbekommen", erklärt der Vorstandschef gegenüber dem TV-Sender Sky. Anders als manch anderer Anbieter habe Winamax Lizenzen in beiden Ländern, zahle seine Steuern und sei "nicht irgendeine Briefkastenfirma auf Gibraltar", wie Wehrle formuliert. Es handle sich um einen "seriösen Partner" für den VfB, der sich bei den Sponsoren insgesamt breiter aufgestellt hat.
"Hing eher an der Erwartungshaltung vieler Fans"
Die Kritik der Fans spricht das nicht unbedingt an, dahingehend verweist Wehrle eher darauf, dass "17 von 18 Bundesligisten mittlerweile einen Wettpartner" haben und selbst der DFB ein entsprechendes Engagement eingegangen sei. Es handelt sich um einen Wachstumsmarkt, dem sich die Verantwortlichen offenbar nicht aus moralischen Gründen verschließen wollen. Zudem ist Wehrle der Ansicht, die Enttäuschung mancher Anhänger des VfB rühre eher daher, dass sie sich einen starken Partner aus der Region gewünscht hätten. "Ich glaube, es hing eher an der Erwartungshaltung vieler Fans."
