Nach Svensson-Rot
"Kann das anders lösen": Rafati übt Kritik an Aytekin

Das Achtelfinal des DFB-Pokals zwischen dem FSV Mainz 05 und dem FC Bayern war sportlich zu einseitig, um viel Potenzial für Gesprächsstoff zu bieten. Ein später Platzverweis für Heimtrainer Bo Svensson erhitzte dann aber doch die Gemüter. Schiedsrichter Deniz Aytekin bekommt dafür nun Kritik von Babak Rafati.
Was war passiert? Svensson fragte in der 82. Minute den Schiedsrichterassistenten im Frust, ob das Gespann "blind" sei. Aytekin empfand dies als beleidigend. "Wir sind auch nicht die Mülleimer der Nation. Wenn ich beleidigt werde, dann ist eben eine Grenze erreicht, die so nicht geduldet wird", erklärte der beliebte Referee nach dem Spiel in der ARD. Deshalb zeigte er Svensson Rot, der Däne muss nächste Saison im Pokal einmal der Mainzer Mannschaft fernbleiben. Aus Sicht von Rafati war die Strafe während des Spiels aber schon überzogen.
"Regeltechnisch vertretbar, aber ..."
"Das mag in der Situation regeltechnisch vertretbar sein. Ein erfahrener Schiedsrichter wie Deniz Aytekin kann das aber anders lösen", sagt der ehemalige Bundesliga-Unparteiische gegenüber dem Portal Sportbuzzer. "Es müsste mehr mit Sinn und Geist zugehen, man könnte auch in dieser Situation mehr moderieren, gerade mit jahrelanger Erfahrung. So ist das für mich der falsche Ansatz", erklärt Rafati weiter.
"Zu sehr nach Regelbuch"
Aytekin hat mit seiner persönlichen Strafe gegen Svensson offenbar eine DFB-Linie durchgezogen, die seit Winter eine schärfere Gangart bei Unsportlichkeiten vorsieht. In dem Fall sei aber "zu sehr nach dieser Devise und nach Regelbuch" entschieden worden, moniert Rafati. Aus seiner Sicht wurde die Autorität von Aytekin nicht untergraben, weil Svensson seine Worte "hinter seinem Rücken und in fehlender Anwesenheit von Gegnern" geäußert habe. Rafati wundert, dass "für einen der Besten die Grenze" vergleichsweise schnell erreicht worden sei. Für Aytekin aber waren die Worte von Svensson mehr als aus der Emotion geboren.
