Keine Transfer-Chance
Inter bleibt hart: Lukaku kriecht vergeblich zu Kreuze

Inter Mailand reist am Sonntag zu einer Marketingtournee nach Fernost. Gerne hätten die Nerazzurri ihren Kader für die neue Saison dabei schon komplett beisammen. Jedoch fehlen aktuell ein Stammkeeper und ein Mittelstürmer. Die Verpflichtung von Romelu Lukaku galt dabei mal als Formsache.
Dann aber kam es zum Bruch, der seit Tagen die Schlagzeilen in den zahlreichen italienischen Sportzeitungen dominiert. Quintessenz: Lukaku und seine Berater liebäugelten zu offensichtlich mit einem Wechsel zu Juventus, dem historischen Erzrivalen des diesjährigen Champions-League-Finalisten. Außerdem sollen sich der Belgier und seine Repräsentanz gegenüber den Inter-Bossen rar gemacht haben, als diese Gespräche abhalten wollten. Ab einem gewissen Punkt war für die Lombarden das Fass übergelaufen: Der Rückholaktion des zuletzt vom FC Chelsea geliehenen Stürmers wurde eine Absage erteilt.
Anfeindungen aus zwei Fanlagern
Für Lukaku gab es seither Anfeindungen gleich aus zwei Fanlagern: Die Interisti warfen dem Sturmkoloss "Verrat" vor, die Juventini ließen in Turin prophylaktisch wissen, dass sie nichts von der Idee halten, den 30-Jährigen zu holen und Dusan Vlahovic zu verkaufen. Inzwischen gilt ohnehin als gesichert, dass die Alte Dame gar nicht so scharf auf Lukaku war, wie es zunächst kolportiert wurde. Die Gazzetta dello Sport berichtete zuletzt von den schwindenden Optionen des Nationalspielers, den demnach bei Juventus in erster Linie Trainer Massimiliano Allegri haben wollte, der selbst zu sehr in der Kritik steht, um die Transferpolitik derart maßgeblich zu beeinflussen.
Teamkollegen akzeptieren Entschuldigung nicht
Die in Mailand erscheinende Tageszeitung wartet am Samstag mit der neuesten Wende im Fall Lukaku auf: Der Angreifer soll seinen Ex-Klub und die ehemaligen Kollegen um Verzeihung gebeten haben. Offenbar ist Lukaku sozusagen zu Kreuze gekrochen, um die Möglichkeit eines Doch-Noch-Wechsels zum Pokalsieger auszuloten. Die Antwort fiel demnach eindeutig aus. Klubpräsident Steven Zhang habe jedwede Rückkehr an den Verhandlungstisch abgelehnt, und auch die Teamkollegen von Lukaku sollen die Entschuldigung nicht akzeptiert haben. Denn in den chaotischen Tagen rund um den Bruch zwischen dem Stürmer und Inter Mailand soll er jegliche Kontaktversuche seiner Kameraden unbeantwortet gelassen haben. In der Kabine gelte Lukaku als unten durch, eine Rückkehr in den Mannschaftskreis sei nicht vorstellbar. Für den Stürmer bleibt so nach aktuellem Stand wohl nur ein Wechsel nach Saudi-Arabien. Bei Chelsea hat er keine Zukunft, bei Inter und wohl auch bei Juventus ebensowenig.
