Corona-Pandemie

Kostic und weitere BL-Legionäre können bereits gegen Corona geimpft werden!

Filip Kostic spielt bei Eintracht Frankfurt stark auf.
Filip Kostic spielt bei Eintracht Frankfurt stark auf. Foto: Imago

Einige Bundesligaprofis wie Filip Kostic von Eintracht Frankfurt können, wenn sie denn wollen, bereits ganz legal gegen das Corona-Virus geimpft werden.

Kostic ist serbischer Staatsbürger. Nach serbischem Recht könnte der Flügelspieler von Eintracht Frankfurt sofort in sein Heimatland reisen und sich dort online für einen Impftermin gegen das Corona-Virus anmelden. Es kann gut sein, dass er nach ein bis zwei Tagen bereits einen Impftermin erhält - und dann kann er sogar auswählen zwischen drei Impfstoffen, um vor dem Corona-Virus bestmöglich geschützt zu sein.

So könnte die Impfung für Kostic ablaufen...

Um die theoretisch legale Option weiter auszuführen: Sofern Kostic die Reise in der Folge als geschäftlich deklarieren kann, kann er ähnlich wie Robert Lewandowski - der Stürmer des FC Bayern reiste im Winter für eine relativ unbedeutende Preisverleihung ("Globe Soccer Awards") auf die Schnelle nach Katar und durfte kurz danach wieder in der Bundesliga spielen - rasch wieder in den Spielbetrieb in Deutschland integriert werden. Zwei Wochen später müsste Kostic dann für die zweite Impfdosis nochmals kurz nach Serbien reisen. Die Flugzeit Frankfurt - Belgrad beträgt übrigens nur zwei Stunden. Eine weitere Variante: Sollte Kostic im März für die Spiele der serbischen Nationalmannschaft nominiert werden, müsste er nur etwas früher aus Frankfurt abreisen, um en passent beide Impfdurchgänge in Serbien durchzuziehen.

Serbien ist kein Mitgliedsstaat der Europäischen Union

Warum dieses Vorgehen in Serbien möglich ist? Die Kurzfassung: Serbien liegt zwar in Europa, ist aber kein Mitgliedsstaat der Europäischen Union, weshalb Serbien relativ freie Hand hatte beim Planen der Impfungen und beim Einkauf der Impfstoffe. Da Serbien auch ein sehr gutes Verhältnis zu Russland und China pflegt, konnten die Serben auch unterschiedliche Impftstoffe aus unterschiedlichen Ländern schneller bestellen. Insgesamt spielen derzeit übrigens sieben serbische Profis in der Bundesliga...

Das Beispiel Serbien lässt sich der Theorie nach so ähnlich auch auf einige andere Nicht-EU-Mitgliedsstaaten übertragen - oder es könnte bereits in den kommenden Wochen zu dieser Option kommen, während man in Deutschland als Fußballprofi sicherlich noch deutlich länger auf eine Impfung warten muss. Formal ist somit festzuhalten: Einige Bundesligaprofis können also schon ganz legal gegen Corona geimpft sein, wenn sie es wollen. Auf einem anderen Blatt Papier steht natürlich, ob dieses Vorgehen moralisch und politisch vertretbar wäre. Zudem dürfte auch die Frage aufkommen, ob die Bundesliga oder die Bundesligaklubs bestimmte Impftstoffe ihren Spielern vorschreiben oder sogar verbieten. Diskussionsstoff bietet das Thema auf alle Fälle.

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f.news  
21.02.2021