"Ich muss es mit der Dardai-Hartnäckigkeit schaffen"

Das dritte Trainerdebüt von Pal Dardai bei Hertha BSC ist ordentlich in die Hose gegangen. Nach dem 2:4 daheim gegen Werder Bremen kann die Alte Dame von Glück sagen, dass auch die meisten anderen Teams im Abstiegskampf gepatzt haben. Dem Ungarn dürfte das Spiel noch deutlicher gemacht haben, wie schwer seine Rettungsmission wird.

Der Trainer-Rückkehrer hat sicher auch deshalb die Zügel auf dem Trainingsplatz weiter angezogen, was vor allem Ivan Sunjic zu spüren bekommen hat. Den Mittelfeldmann schickte Dardai am Sonntag mit derben Worten vom Übungsplatz, der Klub hat den Leihspieler bis Saisonende kaltgestellt. "Wenn einer nicht mitzieht, muss ich handeln. Schon wenn einer nur komisch guckt, bekommt er mit mir Probleme", zitiert Sport Bild Dardai zum Eklat um Sunjic. Dem Magazin zufolge ging es dem Chefcoach dabei aber auch darum, die Mannschaft wachzurütteln.

"Hoffe, dass jetzt mal der Frust rauskommt"

"Ich hoffe, dass jetzt mal der Frust bei den Spielern rauskommt, denn dann fängst du an zu kämpfen", betont Dardai. Er wolle bei den Profis den gleichen Hunger sehen, der einst ihn selbst ausgezeichnet habe. "Ich muss es mit der Dardai-Hartnäckigkeit schaffen. Ich war als Spieler so oft auf der Bank, weil immer große Stars geholt wurden. Aber am Ende habe ich immer gespielt, weil ich den Willen hatte", erinnert der 373-fache Hertha-Profi.

"Unser Abwehrverhalten ist wie ein Kindergarten"

Dardai will schnellstmöglich herausfinden, auf welche Spieler er sich verlassen kann. Fünf Spiele bleiben noch, um sich zu retten, wenigstens in die Relegation. "Es geht nicht um irgendwas, es geht ums Überleben. Wenn alle mitziehen, ist es eine machbare Aufgabe", meint der 47-Jährige. Die Mängelliste ist allerdings nach seinem Debüt nicht kleiner geworden. "Unser Abwehrverhalten ist wie ein Kindergarten. Da sind falsche Automatismen ohne Ende. Und bei Standardsituationen machen sie nichts von dem, was die Trainer vorher angesagt hatten", erklärt Dardai. Am Sonntag geht es zum FC Bayern, da wird Hertha nichts zu verlieren haben.