Eintrachts Erfolgscoach

Hütter verteidigt Gladbach-Wechsel: "Ich bin kein Lügner!"

Frankfurts Trainer Adi Hütter äußerte sich zu seinem Wechsel nach Gladbach. Foto: Imago

Dass Adi Hütter Eintracht Frankfurt als Trainer im Sommer verlassen und zu Borussia Mönchengladbach wechseln wird, hatte sich mit Vorlauf angekündigt. Der Österreicher verteidigte nun vor dem direkten Duell mit den Rheinländern seine Kommunikation rund um den Wechsel und den Abgang an sich.

Zu Beginn der Woche schafften alle Beteiligten Klarheit: Frankfurts Trainer Adi Hütter wird im Sommer dank einer Ausstiegsklausel (7,5 Millionen Euro) von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengladbach wechseln. Ein Wechsel, den im Umfeld der Hessen nicht jeder versteht und der durchaus für Verstimmung gesorgt hat. Vor allem deshalb, weil der 51-Jährige Ende Februar auf Sky noch deutlich Stellung bezogen hat zu den Wechselgerüchten und gesagt hat: "Ich bleibe". In dem Kontext wird bei den Bundesligatrainern auch eine Glaubwürdigkeitsdebatte geführt, die nicht nur den Eintracht-Coach thematisiert, sondern unter anderem auch Ex-Eintracht-Coach Friedhelm Funkel, der trotz klar angekündigtem Karriereende zuletzt sein Trainer-Comeback beim 1. FC Köln gefeiert hat. Zu den Vorwürfen der Lüge, die ein Teil des Frankfurter Anhangs gegen Hütter erhoben hatte, äußerte sich dieser auf Nachfrage von fussball.news wie folgt: "Jeder darf sich seine Meinung bilden. Ich weiß, dass ich kein Lügner bin. Ich bin immer so in Verbundenheit mit dem Verein gewesen, dass ich auch immer wieder ganz klar kommuniziert habe. Wir haben immer Bescheid gewusst, was passieren könnte. Ich bin kein Lügner, auch wenn der eine oder andere das glaubt oder eine Glaubwürdigkeitsdebatte führt und so weiter."

Hütter nüchtern: "So ist die Gesellschaft"

In der Folge verteidigte der Vorarlberger auch den Wechsel zu Borussia Mönchengladbach und skizzierte die Entwicklung seit seinen Aussagen bei Sky, bis zur Entscheidung die Hessen zu verlassen: "Wenn es bis zu dem Zeitpunkt einfach so ist, dass sich viele Sachen verändern, habe ich auch das Recht, dass ich mir Gedanken machen darf, wie die Zukunft aussieht. Die Entscheidung ist dann so getroffen worden, dass ich gesagt habe, ich möchte mich verändern, ich suche eine neue Herausforderung." Der Abgang von Sportvorstand Fredi Bobic (zu Hertha BSC) ist seitdem konkret geworden, der Abgang von Vertrauensperson Bruno Hübner, Sportdirektor in Frankfurt, stand zu diesem Zeitpunkt allerdings schon fest. Hütter wiederholte seine Meinung dennoch: "Wenn jemand glaubt, ich bin ein Lügner, dann soll er das. Ich sehe das überhaupt nicht so. Ihr (Anm. d. Red.: Die Journalisten) habt mich immer wieder gefragt, wie es ausschaut. Ich konnte euch auch nie eine ordentliche Wasserstandsmeldung abgeben. Ab dem Zeitpunkt, wo es passiert ist, habe ich mich auch klar geäußert, für Klarheit gesorgt." Die Kritik im Umfeld lässt er dabei nicht zu sehr an sich ran: "Ich muss das auch respektieren, wenn der eine so denkt, der andere so. So ist die Gesellschaft, dass man so oder so gesehen wird. Eines ist auch klar: Ich habe in den drei Jahren hier alles gegeben und bin auch sehr, sehr dankbar bei diesem Verein bis zum Ende der Saison arbeiten zu können."

Benjamin Heinrich  
15.04.2021