Neun Spiele ungeschlagen

Hütter: So wurde aus der Eintracht eine Spitzenmannschaft

Frankfurts Trainer Adi Hütter beim 3:1-Erfolg in Sinsheim. Foto: Imago

Die Fakten liegen auf der Hand. Eintracht Frankfurt holte aus den vergangenen acht Partien 22 Punkte, kassierte in der ganzen Saison in der Bundesliga nur zwei Niederlagen. Mittlerweile sind die Hessen eine echte Spitzenmannschaft. Eine Entwicklung, die vor allem auf Trainer Adi Hütter zurückgeht.

Aus der PreZone Arena in Sinsheim berichtet fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich

Auch das sechste Spiel gegen die TSG Hoffenheim konnte Frankfurts Trainer Adi Hütter gewinnen. Gegen kein anderes Team kann der Österreicher bei einer solchen Anzahl von Spielen eine blütenreine Weste vorweisen. Der 3:1-Auswärtserfolg bei den Kraichgauern war diesmal erneut auch eine Demonstrationen der neuen Frankfurter Stärke. Mit dem dritten Sieg in Serie unterstrichen die Frankfurter ihre Ambitionen auf Europa und festigten Platz vier in der Bundesliga. Doch wie hat Hütter sein Team zu einer Spitzenmannschaft geformt? fussball.news fragte bei dem 50-jährigen Trainer im Anschluss an die Partie bei der TSG Hoffenheim nach. Hütter antwortete: "Am Ende des Tages ist es schon eine Arbeit über einen längeren Zeitraum."

"Das ist schon bemerkenswert"

Konkret führte Hütter aus, dass die Eintracht aus den vielen Unentschieden in der Hinserie gelernt hat, sich seitdem weiterentwickelt hat: "Das Wichtigste ist, dass wir die Erkenntnis gewonnen haben, dass wir in den vielen Spielen, in denen wir unentschieden gespielt haben, auch gesehen haben, dass wir die Punkte manchmal unglücklich verloren haben. Entscheidend ist, wie man spielt. Und was ich da gesehen habe, hat mich positiv gestimmt." Denn die Spielweise war schon zu diesem Zeitraum verbessert, die Ergebnisse stimmten aber noch nicht. Nuancen haben gefehlt: "Die letzten fünf bis zehn Prozent haben noch gefehlt, um die Unentschieden mit dieser Siegermentalität dort hinzubringen, wo wir heute stehen. Wir sind auf Platz vier aktuell nach 20 Runden. Das ist schon bemerkenswert."

Der Traum von der Champions League lebt

Die Hessen haben sich mittlerweile in einen Rausch gespielt: "Jetzt ist diese Leichtigkeit, dieses Selbstvertrauen, diese Selbstverständlichkeit auch drin, auch wie heute nach einem 1:1 die Ruhe zu bewahren, die Souveränität zu haben, zu wissen, dass man gewinnt." Eine Entwicklung, an der auch Hütter einen massiven Anteil hat. Den Glauben an die eigene Stärke demonstrierte der Österreicher in den letzten Monaten wie kaum ein anderer. Die spielerische Weiterentwicklung trieb er voran, indem er das System umstellte, auf zwei Spielmacher setzte und so auch Linksaußen Filip Kostic entlastete, das Spiel extrem variabel machte. Die Spielanlage der Frankfurter ist mittlerweile reif, intelligent und geduldig. Selbst ein Rückschlag wie der Ausgleich der Hoffenheimer oder zuletzt auch das Führungstor der Berliner bringen die Hessen nicht aus dem Konzept. Diese Siegermentalität könnte am Ende ein wichtiger Faktor im Kampf um Europa werden. Oder gar um die Champions League? "Wenn wir so weiterspielen auf alle Fälle", demonstrierte Hütter das neue Frankfurter Selbstverständnis.

Benjamin Heinrich  
08.02.2021